Die WestLB will angeblich risikobehaftete Wertpapiere in eine milliardenschwere Zweckgesellschaft auslagern. Erst vor wenigen Tagen hatten sich die Eigner auf eine Kapitalspritze in Milliardenhöhe für das angeschlagene Institut geeinigt.
Düsseldorf - Die mögliche Zweckgesellschaft solle ein Gesamtvolumen von 20 Milliarden Euro haben, sagte eine mit der Situation vertraute Person am Montag der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires.
Die in einem Bericht der "Rheinischen Post" genannte Größenordnung von 30 Milliarden Euro sei indes zu hoch gegriffen. Mithilfe der Zweckgesellschaft wollten die Anteilseigner den Schaden für das Institut möglichst klein halten.
Nach Angaben des Informanten wurde das Volumen der geplanten Zweckgesellschaft bei einem erneuten Krisentreffen der WestLB-Eigentümer am Sonntag besprochen. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die Eigner auf eine Kapitalspritze von rund zwei Milliarden Euro geeinigt. Allerdings war danach bekanntgeworden, dass die außerbilanziellen Risiken der Landesbank damit wahrscheinlich nicht abgedeckt sind.
Die WestLB ist durch Fehlspekulationen und die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise tief in die roten Zahlen gerutscht. Für das Geschäftsjahr 2007 erwartet die drittgrößte deutsche Landesbank einen Verlust von etwa einer Milliarde Euro. Derzeit hält das Land Nordrhein-Westfalen etwa 38 Prozent an der WestLB, während die beiden Sparkassenverbände in Düsseldorf und Münster mit jeweils gut 25 Prozent auf die Mehrheit kommen.