Die Kauflust der Deutschen hält sich auch im neuen Jahr bislang in Grenzen. Nach Ansicht des Einzelhandelsverbands muss das Wintergeschäft abgeschrieben werden. Selbst im Vergleich zur Mehrwertsteuer-Delle vor einem Jahr reicht es nur zu einem leichten Plus.
Berlin - Der diesjährige Winterschlussverkauf (WSV) leidet unter dem schlechten Wetter und hat bislang die Erwartungen nicht erfüllt. "Wir müssen das Wintergeschäft abschreiben" sagte der Sprecher des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Dennoch hoffe die Branche, im Januar ein kleines Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat "herausholen zu können". Anfang vergangenen Jahres hatte der Handel sehr unter der Mehrwertsteuererhöhung gelitten.
Der Januar sei immer ein extrem uneinheitlicher Monat. Zu Beginn seien die Umsätze auch in diesem Jahr durch Umtausch und die Einlösung von Weihnachts-Gutscheinen hoch gewesen. "Zur Mitte des Monats hat der Januar dann aber einen Durchhänger gehabt", fügte Pellengahr hinzu. "Es war zu warm und zu regnerisch. Die Lustkäufe bleiben da weitgehend aus."
Die weltweiten Turbulenzen an den Börsen wirkten sich jedenfalls nicht auf das Verbraucherverhalten aus. Insgesamt rechnet der HDE-Sprecher für dieses Jahr dennoch mit wieder steigenden Umsätzen. Er sei zuversichtlich, aber "nach dem K.o. im vergangenen Jahr" durch die massiven Steuererhöhungen sei der Einzelhandel "noch nicht über den Berg".
An dem zweiwöchigen bundesweit koordinierten Schlussverkauf beteiligen sich laut HDE rund zwei Drittel der Geschäfte. Es werden Rabatte von bis zu 50 Prozent gewährt. Nach Worten von Pellengahr könnten sich die Rabattaktionen, die am 21. Januar gestartet worden waren, noch länger hinziehen als sonst üblich.