Haushalt Steinbrück prüft Sparprogramm

Angesichts nachlassender Wachstumsdynamik hält Finanzminister Peer Steinbrück laut einem Zeitungsbericht weitere Kürzungen im Bundeshaushalt für denkbar. Er geht offenbar davon aus, dass die Wachstumsprognose von 2 Prozent für 2008 nach unten korrigiert werden muss.

Berlin - "Zusätzliche Einsparvorgaben bleiben vorbehalten. Insbesondere gilt dies auch in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Eckwerte", heißt es in einem Schreiben des Bundesfinanzministers zur Aufstellung des Haushalts 2009 und der mittelfristigen Finanzplanung, das dem "Handelsblatt" vorliegt.

Mit Blick auf die gestiegenen konjunkturellen Risiken mahnt Peer Steinbrück (SPD), "alle Ausgabenpositionen hinsichtlich ihrer Notwendigkeit und effizienten Ausgestaltung kritisch zu durchleuchten und erforderliche Anpassungen umzusetzen". Neue Vorhaben müssten grundsätzlich im jeweiligen Einzelplan oder Politikfeld vollständig gegenfinanziert werden. Zur dauerhaften Verbesserung der Haushaltsstruktur sollten alle Möglichkeiten zu Umschichtungen von konsumtiven zu zukunftsorientierten Aufgaben unterstützt werden.

Bis zum 7. März sollen die Bundesministerien dem Finanzminister entsprechende Vorschläge vorlegen, schreibt die Zeitung. Wie Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) geht auch Finanzminister Steinbrück offenbar davon aus, dass die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose von 2 Prozent für 2008 nach unten korrigieren muss. "Wir befinden uns zwar in einem erfreulichen Aufschwung, die Risiken haben sich allerdings erhöht, dass die Konjunktur sich schlechter als in der Herbstprojektion entwickelt", heißt es in dem Brief des Finanzministers.

Als Gründe nenne Steinbrück die kräftige Aufwertung des Euro, die eingetrübten Aussichten für die Exportwirtschaft durch die Finanzmarktkrise, den deutlich erhöhten Ölpreis sowie die zum Jahresende überraschend beschleunigte Inflation. Der Minister sei angesichts der nachlassenden Wachstumsdynamik skeptisch, ob der Bundeshaushalt früher als bisher geplant ohne neue Schulden auskommt. Steinbrück bezeichnet es als eine "ambitionierte Zielsetzung", die Neuverschuldung bis 2011 zu beenden.

manager-magazin.de mit Material von dpa-afx

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