Im Tarifkonflikt bei der Bahn hat die GDL ab dem 7. Januar unbefristete Streiks im Güter- und Personenverkehr angekündigt. Man werde erst wieder an die Arbeit zurückkehren, wenn sich ein tragfähiges Tarifergebnis abzeichne.
Frankfurt am Main - Die Gewerkschaft Deutscher
Lokomotivführer (GDL) will ab dem 7. Januar zu unbefristeten Streiks im
Personen- und Güterverkehr der Deutschen Bahn aufrufen. "Bahn-Chef
Hartmut Mehdorn hat sich schon nach wenigen Verhandlungen von einem
eigenständigen Tarifvertrag für Lokomotivführer verabschiedet, der
diesen Namen auch verdient", begründete GDL-Chef Manfred Schell am
Donnerstag die Entscheidung.
Gleichzeitig
erklärte er die am Mittwoch überraschend abgebrochenen Verhandlungen
für gescheitert. Betroffen sei im Fernverkehr sowohl der Nah- als auch der
Fernverkehr. Dabei soll auch während der Verhandlungen gestreikt
werden, erläuterte Schell. Die Arbeitskämpfe sollten erst beendet
werden, wenn sich die Gespräche auf ein tragfähiges Tarifergebnis
zubewegen.
"Wir sind auf dem Verhandlungsweg seit neun Monaten noch kein Jota
weitergekommen", sagte Schell weiter. Die Bahn habe sich sogar noch
hinter das Moderationsergebnis der Gespräche mit den CDU-Politikern
Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler zurückbewegt.
Neben dem
eigenständigen Tarifvertrag, von dem sich die Deutsche Bahn nach
Angaben von Schell distanziert habe, kritisierte der GDL-Chef auch
das Lohnangebot des Konzerns. "6,5 Prozent ist das Wort der Stunde
der Bahn", sagte er. Die GDL hatte zuletzt 10 bis 15 Prozent
gefordert. Zudem lehnte Schell eine Kooperationsvereinbarung mit den
anderen Gewerkschaften Transnet und der GDBA ab.