Wegen der Kohlendioxiddebatte weniger zu fliegen - das bringt nichts, sagt Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber. Allerdings könne die Politik einiges machen, um die Umweltbilanz des Flugzeugs zu verbessern.
Frankfurt am Main - Der Vorstandsvorsitzende der
Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber, hat sich strikt gegen eine Verteuerung des Fliegens zugunsten des Klimaschutzes ausgesprochen. "Wer glaubt, man könne der Umwelt zuliebe die Verkehrssysteme teuer machen, der bedenkt nicht die dramatischen Folgen", sagte Mayrhuber der "Bild"-Zeitung. Deutschland lebe als Export-Weltmeister von der Mobilität.
Der Lufthansa-Chef forderte von der Politik die schnelle Einführung eines Flugführungs-Systems: "Mit einem einheitlichen Flugführungs-System in Europa - wie es bereits in den USA existiert - könnten wir sofort 12 bis 15 Prozent CO2-Ausstoß reduzieren. Das wäre unser größtes Klimaschutz-Programm in Europa." Die Politik debattiere seit 15 Jahren darüber - und nichts sei passiert, sagte der Manager.
Mayrhuber verteidigte das Fliegen gegen Kritik von Umweltschützern. "Wenn in Europa ab morgen der Flugverkehr komplett ersatzlos gestrichen würde, dann würde der weltweite CO2-Ausstoß um maximal 0,05 Prozent sinken. Unsere Erde würde es gar nicht merken."
Der Vorstandsvorsitzende betonte die ökologischen Vorteile des Luftverkehrs: "Der Umwelt zuliebe müsste man jede Strecke ab 350 Kilometer fliegen. Denn wenn sie alle Energiekosten zusammenrechnen, auch die für Bau und Unterhalte von Schienennetzen und Autobahn, ist das Flugzeug ab 350 Kilometern unschlagbar."