Im Zuge der Krise an den Kapitalmärkten will die Bank of America massiv Stellen streichen. Betroffen sind vor allem die Bereiche Geschäftskunden und Investmentbanking. Chef-Investmentbanker Gene Taylor muss ebenfalls gehen.
Charlotte - Mit Einschnitten war weitgehend gerechnet worden, nachdem die zweitgrößte US-Bank kürzlich die Märkte mit einem Gewinneinbruch schockiert hatte. Jetzt teilte das Institut mit, dass 3.000 der insgesamt rund 150.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen.
Vorrangig solle die Belegschaft in der Sparte Geschäftskunden und Investmentbanking (CGIB) abgebaut werden. Auch der Chef der Investmentbanking-Sparte wird ausgewechselt. Gene Taylor geht nach 38 Jahren in der Bank zum Jahresende in den Ruhestand. Nachfolger ist Brian Moynihan (48), bislang Chef der Sparte Vermögensverwaltung.
Dieser Geschäftsbereich hatte im dritten Quartal gegen den allgemeinen Trend in der Bank mit einem Plus bei Gewinn und Ertrag abgeschlossen. Wie Konzernchef Kenneth Lewis erklärte, liegt der Arbeitsplatzabbau jedoch nicht alleine im schlechten Abschneiden der Investmentbanker begründet. Bereits vor einigen Monaten habe es Überlegungen zur Steigerung der Effizienz gegeben
Wegen der Subprime-Krise und dem daraus resultierenden Gewinneinbruch vor allem im Investmentbanking verdiente das Geldhauses im abgelaufenen Quartal mit 3,7 Milliarden Dollar knapp ein Drittel weniger. Das Institut stellt sich zudem auf massiv steigende Kreditausfälle ein. In der Investment-Banking-Sparte schmolz der Gewinn des Vorjahresquartals von 1,43 Milliarden Dollar fast komplett dahin und betrug nur noch 100 Millionen Dollar.
Die Bank of
America ist stärker als andere US-Großbanken auf das Geschäft mit den Kleinkunden und mittleren und kleineren Unternehmenskunden ausgerichtet. Sie rangiert trotz großer Anstrengungen im Investmentbank-Geschäft nur im Mittelfeld.
Auch Konkurrenten wie die
Citigroup, JPMorgan Chase oder die Deutsche
Bank bekamen die Folgen der Kreditmarktkrise vor allem im Investmentbanking-Geschäft zu spüren.
manager-magazin.de mit Material von reuters, dpa und dpa-afxp