Die Zukunft des drittgrößten deutschen Discounters Plus ist weiter offen. Der Chef des Plus-Mutterkonzerns Tengelmann, Karl-Erivan Haub, betonte am Mittwoch, die Gespräche über eine mögliche Partnerschaft mit einem der anderen großen deutschen Lebensmittelhändler seien noch weit von einer Entscheidung entfernt.
Mülheim/Ruhr "Es gibt noch unheimlich viel Gesprächsbedarf. Es ist noch nichts entschieden", meinte Haub. Die Verhandlungen könnten noch bis Weihnachten dauern. Komme es nicht zu einer Einigung, werde Tengelmann Plus alleine weiterführen.
Tengelmann hatte vor wenigen Wochen bekanntgegeben, das es mit einem Konkurrenten über eine Zusammenarbeit im Discountbereich verhandele und dabei auch bereit sei, die Mehrheit an Plus mit seinen gut 2900 Filialen in Deutschland abzugeben. Das manager magazin hatte bereits Mitte Juli berichtet, dass Tengelmann bei Plus einen Teilausstieg vorbereite.
"Wir bekommen Angebot und Vorschläge von allen Seiten", sagte Haub nun zum Stand der Gespräche. Über die Gesprächspartner machte er aber keine Angaben. Medienberichten zufolge kommen als neue Partner von Plus der Edeka-Discounter Netto oder die Rewe-Tochter Penny in Frage.
Plus ist in der Branche die Nummer drei nach Aldi und Lidl. In der Sache sei Tengelmann bereits beim Bundeskartellamt vorstellig geworden, bestätigte Haub.
Haub sagte, Ziel der Gespräche sei es, eine "ganz starke Nummer drei" im deutschen Lebensmittel-Geschäft zu formieren. Bei einer möglichen Partnerschaft sei auch eine Minderheitsbeteiligung der Plus-Tochter Tengelmann möglich. "Die Optionen sind vielfältig", sagte Haub.
Durch einen Zusammenschluss entstünde ein neuer Discountriese, der sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Branchenzweiten Lidl liefern könnte. Angesichts der überlegenen Marktmacht der großen Konkurrenten Aldi und Lidl seine eine solche Zusammenarbeit sinnvoll, betonte Haub.