Porsche VW-Betriebsrat macht Ernst
Berlin - Der Volkswagen-Betriebsrat hat im Streit um die Mitbestimmung beim VW-Großaktionär Porsche am Montag Klage beim Stuttgarter Arbeitsgericht eingereicht. "Wir wollten diese Fragen in Gesprächen mit Herrn Wiedeking erörtern", sagte VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh. Das berichtet die "Berliner Zeitung" ihrer Dienstagsausgabe.
"Da wir aber bis heute auf einen Terminvorschlag warten, haben wir Klage beim Arbeitsgericht in Stuttgart eingereicht", begründete er die Entscheidung. VW sieht sich im Aufsichtsrat der Porsche-Holding nicht ausreichend vertreten.
Osterloh sagte weiter, gleichzeitig habe der Betriebsrat einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Eintragung der Porsche-Holding ins Handelsregister gestellt, um seine Rechte zu wahren. Gegenüber manager-magazin.de bestätigte ein Sprecher des Gerichts den Eingang des Antrags. Mit einer Entscheidung sei in den kommenden Tagen zu rechnen.
Osterloh betonte: "Wenn sich unsere Rechtsauffassung bestätigt, dass die bei Porsche getroffene Mitbestimmungsvereinbarung nichtig ist, dann fehlt eine entscheidende Voraussetzung zur Eintragung einer Europäischen Aktiengesellschaft ins Handelsregister."
Unter dem Dach der Porsche-Holding haben die Familien Piëch und Porsche ihre Aktivitäten beim Sportwagenbauer Porsche und beim Autokonzern Volkswagen gebündelt. Im Hinblick auf die dortige Mitbestimmungsvereinbarung beklagte Osterloh, es gebe dort Regelungen, "die eindeutig zu Lasten des Mitspracherechts der Belegschaft des Volkswagen-Konzerns gehen".
Weder Wiedeking noch der VW-Betriebsrat habe Erfahrung mit der Zusammenarbeit in der neuen Holding. "Und sicherlich muss die Zusammenarbeit anders gestaltet werden, wenn es um einen Weltkonzern wie Volkswagen geht", sagte der VW-Betriebsratschef.
manager-magazin.de mit Material von ddp