Eon-Chef Bernotat "Strom ist noch zu billig"

Der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns Eon, Wulf Bernotat, findet Strom noch immer zu billig. Langfristig sei mit weiter steigenden Preisen zu rechnen. Dabei sind Kosten für den Klimaschutz noch nicht einmal der wichtigste Grund.

Hamburg - Deutsche Verbraucher müssen sich nach Einschätzung des Eon-Vorstandsvorsitzenden Wulf Bernotat auf weiter steigende Energiepreise einstellen. "Für das, was Strom an Lebensqualität bietet, ist Strom eigentlich zu billig, wenn wir ehrlich sind", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Die Zeiten billiger Energie seien wahrscheinlich vorbei: Der weltweite Bedarf steige deutlich, während das Angebot nicht entsprechend mitwachse. "Deshalb werden die Preise längerfristig weiter steigen. Das gilt für Öl, Gas, Kohle und damit auch für Strom", betonte er. Die Kosten für den Klimaschutz verteuerten Energie zusätzlich.

Der Düsseldorfer Energiekonzern habe in diesem Jahr bereits 60.000 Kunden an Billiganbieter verloren, räumte Bernotat ein. Im gleichen Zeitraum habe das Unternehmen aber mit der eigenen Billigmarke "E wie einfach" 138.000 Kunden neu gewonnen. Das sei ein Beweis, "dass es einen funktionierenden Wettbewerb gibt", sagte der Eon-Chef dem Blatt.

Auf die Frage, warum die Preise stattdessen nicht insgesamt gesenkt würden, sagte er: "Das ist wie beim Fliegen. Manche Leute schwören auf Lufthansa - andere auf Billigflieger. Das heißt: Wer mehr Service von Eon will, muss auch etwas mehr dafür zahlen."

manager-magazin.de mit Material von ddp

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