Airbus "Deutsche Lösung" bevorzugt
Berlin - "Wir setzen uns massiv dafür ein, dass wir eine deutsche Lösung bekommen, um einen starken, international wettbewerbsfähigen deutschen Zulieferer im Bereich Aerostructure aufzubauen", sagte der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.
Noch sei aber völlig offen, wie die Entscheidung ausfallen werde. Hintze widersprach damit auch einem Medienbericht, es sei bereits eine Entscheidung zugunsten des baden-württembergischen Industriekonzerns Voith gefallen.
"Alle Wettbewerber haben eine faire Chance", sagte der Wirtschaftsstaatssekretär. Interesse an den Werken haben auch ausländische Investoren. Konkret geht es um die Airbus-Werke in Varel und Nordenham (beide Niedersachsen) sowie im baden-württembergischen Laupheim. Möglicherweise kommt auch das EADS-Werk in Augsburg auf die Verkaufsliste. Die Werksverkäufe sind Teil des Sparprogramms "Power8", mit dem EADS die Probleme bei Airbus in den Griff bekommen will.
EADS führe im September mit Bietern zu allen Werken Gespräche, sagte Konzernsprecher Alexander Reinhardt am Dienstag. Anschließend wolle man bevorzugte Bieter aussuchen und eine Vereinbarung über Verkaufsverhandlungen schriftlich fixieren. Erst dann werde man sich "im Frühherbst" an die Öffentlichkeit wenden, erklärte Reinhardt.
Für den 18. September hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem Airbus-Investorentreffen nach Berlin eingeladen. Dabei soll es um die Restrukturierung der EADS-Flugzeugtochter Airbus gehen.
Unterdessen hat Airbus die aktuellen Auftragszahlen verkündet. Von Januar bis Ende August hat der Flugzeugbauer demnach Aufträge für 713 Flugzeuge erhalten. Im selben Zeitraum seien 294 Jets an die Kunden übergeben worden. Insgesamt will Airbus dieses Jahr 440 bis 450 Flugzeuge ausliefern.
manager-magazin.de mit Material von ap, dpa und reuters