Kreditkrise Hilfe für Schuldner
Washington - Auch die US-Notenbank hatte zuvor ihre Bereitschaft zum Eingreifen signalisiert, um Auswirkungen der Turbulenzen auf die US-Konjunktur zu verhindern. Das von Bush angekündigte Maßnahmenbündel aus Steuererleichterungen, Bundesbürgschaften und Gesetzesänderungen soll bis zu 80.000 vor dem Bankrott stehenden Eigentümern helfen, in ihren Häusern zu bleiben und eine Refinanzierung mit den Kreditgebern auszuhandeln.
Außerdem sollen Kreditgeber per Gesetzesänderung gezwungen werden, alle Kosten bei Vertragsabschluss aufzulisten und keine Risikohypotheken zuzulassen.
Nach den Worten von Bush ist es nicht die Aufgabe der US-Regierung, Spekulanten oder Hausbesitzern aus der Klemme zu helfen, die gewusst hätten, dass sie sich ein Haus nicht leisten konnten. Die Rolle der Regierung in der Krise sei beschränkt.
Zu den Auswirkungen der Krise auf dem Hypotheken- und Immobilienmarkt sagte Bush, die US-Wirtschaft sei stark genug, um jede Turbulenz durchzustehen. Das Wirtschaftswachstum sei gesund, die Arbeitslosenrate gering und die Exporte seien steigend.
Die zwei wichtigsten Punkte des neuen Hilfspaketes sind Bundesbürgschaften und Steuererleichterungen. So sollen beispielsweise keine Steuern auf jene Summe erhoben werden, die der Kreditgeber dem Eigentümer im Zuge einer Refinanzierung erlässt.
Darüber hinaus soll die Federal Housing Administration reformiert werden. Diese Bundesbehörde bürgt für Hypotheken. Bush strebt an, dass mehr Menschen mit niedrigerem Einkommen und geringerer Kreditwürdigkeit und kleineren Rücklagen geholfen wird. Mit Hilfe der Bürgschaften auf Hypotheken könnten Tausende in Bedrängnis geratene Hauseigentümer zinsgünstigere Darlehen bekommen.
Zum Ausklang der Börsenwoche hatte zudem zahlreichen Konjunkturdaten ein positives Bild von der Wirtschaft gegeben: Die persönlichen Einnahmen, die Kernrate des Verbraucherpreis-Index PCE, der Chicago-Einkaufsmanagerindex, das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan und auch der Auftragseingang der Industrie fielen allesamt erfreulich aus.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa