Deutsche Bahn Züge rollen wieder

Bei der Bahn rollen die Züge nach den ersten Warnstreiks am Morgen wieder. In Folge des Ausstands muss im Tagesverlauf allerdings weiter mit Verspätungen gerechnet werden. Schon für Dienstag hat die Gewerkschaft neue Arbeitsniederlegungen angekündigt. Und diesmal wollen auch die Lokführer streiken.

Hamburg - Die ersten Warnstreiks bei der Deutschen Bahn sind am Montagmorgen beendet worden. Weitere Streiks sind nach Gewerkschaftsangaben für den Tag nicht mehr geplant. Allerdings können die Behinderungen für die Fahrgäste zum Teil noch bis in die Mittagstunden andauern, wie es hieß. Für die nächsten Tage sind weitere Proteste angekündigt.

Neben den Gewerkschaften Transnet und GDBA will ab Dienstag auch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zu Warnstreiks aufrufen, die einen eigenen Tarifvertrag für das Fahrpersonal anstrebt. Grund sei die Weigerung der Bahn, mit der Gewerkschaft über einen eigenen Tarifvertrag für die rund 30.000 Lokführer und Zugbegleiter zu verhandeln.

"Wir werden deshalb morgen von 5.00 bis 9.00 Uhr im gesamten Bundesgebiet sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr streiken", kündigte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell an. Die GDL erwartet, dass sich rund 10.000 Beschäftigte an dem Warnstreik beteiligen. Da es zu "erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr" kommen werde, rät die GDL Reisenden, in dieser Zeit auf Zugfahrten zu verzichten.

Von den Warnstreiks am Montag waren mehrere Regionen betroffen. Zu Behinderungen kam es unter anderem in Dortmund, Erfurt, Frankfurt am Main, Freiburg, Karlsruhe, Rostock, Wismar, Hamburg und Kempten.

Mit dem Protest wollen Transnet und die andere Gewerkschaft GDBA im laufenden Tarifkonflikt ein höheres Angebot der Bahn erzwingen. Sie fordern 7 Prozent mehr Geld für rund 134. 000 Beschäftigten, die Arbeitgeberseite hat bisher zwei Erhöhungen von je 2 Prozent angeboten. Die Proteste sollen in den nächsten Tagen weitergehen.

Bei der Service-Telefonnummer der Bahn erkundigten sich bis zum Morgen rund 25. 000 Bahnkunden nach dem Stand der Dinge, weshalb viele Kunden in der Warteschleife hängen blieben. Unter der Nummer 08000 996633 können sich Bahnkunden über mögliche Beeinträchtigungen im Zugverkehr informieren. Auch im Internet informiert die Bahn über mögliche Verkehrseinschränkungen.

Wie die Bahn mitteilte, haben Fahrgäste, die wegen des Streik die Reise nicht antreten können, die Möglichkeit, ihre Fahrkarte kostenlos umzutauschen oder ihr Geld zurückzuerhalten.

Der Chef der Tarifgemeinschaft aus Transnet und GDBA, Alexander Kirchner, kündigte an, die Gewerkschaften würden im Laufe der Woche ihre Warnstreiks ausdehnen, wenn der Bahn-Vorstand nicht reagiere. Zugleich verteidigte er die ersten Arbeitsniederlegungen. Nachdem der Bahn-Vorstand sein Angebot nicht verbessert habe, seien die Warnstreiks die einzige Möglichkeit gewesen, den Forderungen der Mitarbeiter Nachdruck zu verleihen. Ob es zu weiteren Arbeitsniederlegungen komme, habe jetzt der Arbeitgeber in der Hand.

manager-magazin. de mit Material von dpa, ddp und ap

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