Airbus Balsam aus Le Bourget
Paris/Le Bourget- Die amerikanische Fluggesellschaft US Airways hat bei dem europäischen Flugzeughersteller Airbus insgesamt 92 Flugzeuge bestellt. Die Order umfasst 22 Maschinen des neuesten Typs A350 XWB, zehn A330 und 60 des A320, wie beide Unternehmen am Montag auf der internationalen Flugschau in Le Bourget mitteilten. Die Bestellung der A350 XWB ersetzt eine frühere Order von 20 Maschinen des alten Modells A350. Der Auftrag habe nach Listenpreis insgesamt einen Wert von acht Milliarden Dollar, teilte Airbus mit.
Wie Airbus am Montag weiter mitteilte, hat die Fluggesellschaft Qatar Airways 80 Flugzeuge des Typs A350 XWB und drei Maschinen des Großraumflugzeuges A380 geordert. Die Lieferung der A350-Flugzeuge soll ab 2013 beginnen. Der Vertrag mit der EADS-Tochter wurde auf der Pariser Luftfahrtmesse unterzeichnet. Die Nahost-Fluglinie hatte Mitte März bestätigt, mit dem Flugzeugbauer Airbus über den Kauf von 80 Langstreckenjets A350 zu verhandeln. Den Wert der Order für die A380 bezifferte Qatar Airways auf rund 750 Millionen Dollar.
Airbus-Verkaufschef John Leahy rechnet allein auf der Flugmesse in Le Bourget mit 150 Bestellungen für das neueste Airbus-Modell, den A350 XWB. "Ich bin zuversichtlich auf der Flugschau 150 Bestellungen für den A350 zu erhalten. Bis Ende des Jahres werden wir definitiv mehr als 200 haben", sagte Leahy am Montag in Paris. Die Zahl beinhaltet besagte 80 Bestellungen der Qatar Airways.
Emirates Airlines wiederum will acht weitere Super-Airbus A380 kaufen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnete Emirates am Montag ebenfalls auf der internationalen Flugschau in Le Bourget. Damit erhöht sich die Order von Emirates auf insgesamt 54 A380. Emirates ist der größte Kunde des doppelstöckigen Flugzeugs, dessen Kabelprobleme Airbus in eine tiefe Krise stürzte. Den ersten A380 soll Emirates im August 2008 erhalten.
Die Aktie der Airbus-Muttergesellschaft EADS kletterte am Montagvormittag um 1,65 Prozent auf 24,62 Euro.
Konkurrent Boeing warnt vor Überkapazitäten
Auch der schärfste Konkurrent von Airbus, der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing , konnte am Montag milliardenschwere Neubestellungen vermelden. Mitten im größten Boom der Luftfahrtindustrie aller Zeiten bleibt Boeing vorsichtig. Der Flugzeugbauer habe Aufträge für 188 Milliarden Dollar in den Büchern und erwarte eine jahrelange Fortsetzung des Aufschwungs, sagte Scott Carson, Chef der Boeing Commercial Airplanes, am Montag. Anders als Airbus in China werde Boeing aber weder neue Montagelinien aufbauen noch im Ausland Werke errichten. "Das Schlimmste, was wir tun können, ist Überkapazitäten schaffen", sagte Carson. "Wir wollen eine nachhaltige Produktion." Airbus baut derzeit in China ein Werk zur Montage der A320-Mittelstreckenflugzeuge.
Verwirrung um Air Berlin
Die Fluggesellschaft Air Berlin indes hat einen Pressebericht über den Kauf von 50 Langstreckenjets beim Hersteller Airbus dementiert. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag) hatte unter Berufung auf Branchenkreise gemeldet, Air Berlin habe 25 Maschinen vom Typ A350 sowie 25 von Typ A330 bestellt. Das Geschäft solle auf der Luftfahrtschau im französischen Le Bourget (bis 24. Juni) bekannt gegeben werden. Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel sagte dazu: "Das ist nicht zutreffend. Wir sind in Le Bourget gar nicht vertreten."
Über eine Erweiterung der Flotte gebe es mit Airbus und dem US- Konkurrenten Boeing "Gespräche, aber keine Entscheidung". Air Berlin hatte im März den Ferienflieger LTU mit seinem Langstreckennetz gekauft, die Übernahme wird derzeit noch vom Bundeskartellamt geprüft.
manager-magazin.de mit Material von Nachrichtenagenturen