Im Poker um ABN Amro erwägt Barclays einem Zeitungsbericht zufolge, ihr Angebot attraktiver zu gestalten und statt ausschließlich in Aktien einen Teil der Summe auch bar zu bezahlen. Die Offerte an sich soll offenbar aber nicht erhöht werden.
London - Die britische
Barclays-Bank erwägt einem Zeitungsbericht zufolge im Übernahmekampf um den niederländischen Konkurrenten ABN
Amro, ihr Angebot attraktiver zu machen. Im Gespräch sei, den Kauf nicht nur mit Aktien sondern teilweise auch in bar zu finanzieren, berichtete die "Financial Times" am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Erhöhung der bisher reinen Aktienofferte sei aber nicht geplant,
Ein Barclays-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Am Dienstag hatte das britische Bankhaus mitgeteilt, dass im Juli das offizielle Gebot für ABN Amro vorgelegt werden soll.
Eine Veränderung des Angebots hänge davon ab, ob das konkurrierende Konsortium unter Führung der Royal Bank of
Scotland mit seinem Angebot in Höhe von 71,4 Milliarden Euro zum Zuge komme, berichtete die Zeitung weiter. Das Barclays-Gebot liegt bei 65 Milliarden Euro. Das Angebot des Konsortiums hängt auch vom Ausgang eines Streits um die US-Tochter von ABN Amro, LaSalle, ab.
Unterdessen will sich die spanische Bank
Santander, die sich in einem Konsortium mit der Royal Bank of Scotland sowie der belgisch-niederländischem Fortis-Gruppe ebenfalls um ABN Amro bemüht, von ihrem heimischen Immobilienbesitz im Wert von vier Milliarden Euro trennen. Durch den Verkauf würde die Bank einen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro machen, hieß es.
Die Erlöse sollen dazu beitragen, den gemeinsam mit einem Konsortium geplanten Kauf der niederländischen Bank ABN Amro zu finanzieren. Der niederländische Finanzkonzern
ING hat seinen Stimmrechtsanteil unterdessen an der von Barclays umworbenen ABN Amro auf mehr als 3 Prozent erhöht.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa-afx