G8-Gipfel Greenpeace dringt in Sperrzone ein
Heiligendamm/Kühlungsborn - Zwei Schlauchboote der Umweltorganisation Greenpeace sind am Donnerstagvormittag in die Sperrzone um den G8- Gipfel in Heiligendamm eingedrungen. Sie wollten den Staats- und Regierungschefs eine Petition mit einem Aufruf zum Klimaschutz überreichen, sagte ein Greenpeace-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Die Demonstranten, die auf einem Transparent "G8 act now" forderten, drehten mehrere Runden in Sichtweite des G8-Pressezentrums in Kühlungsborn. Die Polizei drängte die Demonstranten dann mit Schnellbooten und mehreren eigenen Schlauchbooten ab. Nach einer etwa zehn Minuten langen Verfolgungsjagd wurden die Greenpeace-Boote abgefangen. Das Polizeiboot fuhr in einem riskanten Manöver auf eines der Greenpeace-Schlauchboote auf. Über dem Geschehen kreiste ein Hubschrauber. Live-Bilder aus der Luft waren auch auf Monitoren im G8-Pressezentrum zu verfolgen, die Aktion war teilweise auch vom Balkon des Medienzentrums zu sehen.
Die Demonstranten wurden dann zum Strand gebracht und dort von der Polizei befragt. Ein Sprecher der Polizei konnte zunächst nicht sagen, wie die Sicherheitskräfte weiter mit den Demonstranten verfahren. Ob sie vorübergehend in Gewahrsam genommen worden seien, wisse er nicht, sagte der Sprecher.
Im unmittelbaren Umfeld zum Sicherheitszaun um den G8-Tagungsort in Heiligendamm ist es unterdessen erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Polizeikräften und Demonstranten gekommen. Die Polizei setzte am Donnerstag nahe Hinter Bollhagen Wasserwerfer ein. Der Polizeiführungsstab Kavala begründete das Vorgehen damit, dass Störer den Zaun erreichen wollten. In diesem Bereich sollen sich bis zu 5000 Personen aufhalten.
Die so genannte "Molli"-Dampfeisenbahn war erneut blockiert. Die Journalisten mussten daher vom G8-Medienzentrum in Kühlungsborn wieder mit Barkassen der Bundeswehr zum Gipfelort Heiligendamm gebracht werden. Eine angebliche Bombendrohung wollte ein Polizeisprecher nicht bestätigen. Bereits am Mittwoch hatten Demonstranten den Zug lahmgelegt.
manager-magazin.de mit Material von dpa, ddp und reuters