Chrysler LaSordas Versuch der Eherettung
Auburn Hills - Chrysler-Chef Tom LaSorda hält einen Verbleib des angeschlagenen US-Autobauers im Konzernverbund von DaimlerChrysler weiter für möglich. Doch egal, ob das Unternehmen verkauft werde oder nicht, müsse Chrysler sich darum bemühen, zur Profitabilität zurückzukehren und eine Umsatzrendite von 2,5 Prozent bis 2009 zu erreichen, sagte er der Nachrichtenagentur AP in seinem ersten Interview seit Mitte Februar.
Damals hatte Konzernchef Dieter Zetsche die kriselnde US-Sparte öffentlich zur Disposition gestellt. Bei den neuen Produkten sei vielleicht kein Verkaufsrenner wie der Chrysler 300 dabei, aber es handele sich um Fahrzeuge, die gut auf dem Markt ankämen und in der Lage seien, den Autobauer wieder in die schwarze Zahlen zurückzubringen, sagte er. Die Verhandlungen mit Mitarbeitern über Vorruhestandsregelungen oder Abfindungen liegen nach seinen Worten leicht über Plan.
Der Konzern hatte im Februar bekannt gegeben, dass in den nordamerikanischen Chrysler-Werken aus Kostengründen 13.000 Stellen in den nächsten drei Jahren gestrichen werden. Damit trägt das Unternehmen der geringeren Nachfrage nach Chrysler-Fahrzeugen Rechnung. Die Konzernführung in Stuttgart hat inzwischen Gespräche über einen möglichen Verkauf von Chrysler aufgenommen.
Als wichtiges Thema bei den bevorstehenden Verhandlungen mit der Automobilarbeitergewerkschaft UAW nannte LaSorda die Kosten für die Krankenversicherung der Mitarbeiter. Chrysler zahlt für seine rund 80.000 Mitarbeiter pro Jahr rund 2,2 Milliarden Dollar Gesundheitsfürsorgekosten . Langfristig hat der Autobauer schätzungsweise 19 Milliarden Dollar Kosten für die Krankenversicherung von Ruheständlern.
manager-magazin.de mit Material von ap und dow jones