Bahn-Gewinn Mehdorn im Glück
Berlin - Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr nach Angaben aus dem Unternehmen ihren Gewinn im Vergleich zu 2005 fast verdoppelt. Der Betriebsgewinn betrage fast 2,5 Milliarden Euro, bestätigten Kenner der Zahlen am Sonntag in Berlin. Damit liegt das Plus deutlich über den noch von Bahnchef Hartmut Mehdorn zuletzt angekündigten rund zwei Milliarden Euro. 2005 lag der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) bei rund 1,35 Milliarden Euro.
Für die Bahn ist die Präsentation guter Zahlen derzeit besonders wichtig, da das Unternehmen nach dem Willen des Bundes bis 2009 an die Börse soll. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee hatte vor einer Woche einen Gesetzentwurf zur Privatisierung vorgelegt. Die Bahn wollte sich nicht zu den Zahlen äußern und verwies auf die für Donnerstag geplante Bilanz-Pressekonferenz.
2006 profitierte die Bahn besonders im Personenverkehr von der Fußball-Weltmeisterschaft. Die gute Konjunktur verhalf darüber hinaus dem lange kriselnden Schienengüter-Verkehr wieder weit in die Gewinnzone. Die Spedition Schenker (Lkw, Schiff, Flugzeug) konnte ohnehin stark von der weltweiten Konjunktur profitieren. Allein die Transport- und Logistik-Sparte werde daher einen Betriebsgewinn von mehr als einer halben Milliarde Euro ausweisen, hieß es.
Dabei seien die Zinszahlungen der nach Mehdorns Angaben mit Netto-Finanzschulden von 18 Milliarden Euro belasteten Bahn bereits abgezogen. Schenker werde gut 300 Millionen Euro ausweisen, die Güterbahn Railion 180 Millionen Euro und der zugekaufte US-Spediteur Bax etwa 30 Millionen Euro, hieß es weiter. Hier seien Kosten für die Eingliederung von etwa 20 Millionen Euro angefallen. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, fast 60 Prozent des Gewinns habe die Sparte Transport und Logistik beigetragen. Der Umsatz habe wie angekündigt bei 30 Milliarden Euro gelegen. Er solle in diesem Jahr um rund 3 Prozent zulegen.
manager-magazin.de mit Material von reuters