Jupiter Übernahmegerüchte

Der US-Finanzinvestor TA Associates steht Finanzkreisen zufolge kurz vor der Übernahme des zur Commerzbank gehörenden Vermögensverwalters Jupiter. Andere mögliche Mitbewerber wie Candover sollen angeblich aus dem Rennen sein.

Frankfurt am Main - Der US-Finanzinvestor TA Associates steht Finanzkreisen zufolge kurz vor der Übernahme des zur Commerzbank  gehörenden Vermögensverwalters Jupiter. "Bereits seit Tagen wird exklusiv mit TA Associates verhandelt", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters eine mit der Situation vertraute Person. Sollte es keine Überraschungen geben, werde die Übernahme in wenigen Tagen besiegelt. Dies könne schon am Mittwoch der Fall sein. Noch sei das Geschäft aber nicht in trockenen Tüchern.

Der angeblich bis vor kurzem ebenfalls im Rennen befindliche Bieter Candover sei in der vergangenen Woche ausgeschieden, hieß es. In anderen Berichten war auch von einem von TA. unterstützten Management-Buy-Out die Rede.

Die Commerzbank und TA Associates lehnten eine Stellungnahme ab. Die Commerzbank-Aktie notierte am Mittag mit 29,76 Euro 3,5 Prozent im Minus und rangiert damit auf Platz zwei der Verliererliste

Zum Kaufpreis wurde zunächst nichts bekannt. Er war in der Vergangenheit in Finanzkreisen grob auf 800 Millionen bis eine Milliarde Pfund taxiert worden. Dies würde einer Bandbreite von rund 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro entsprechen. Analysten zufolge kann die Commerzbank bei einem Verkauf mit einem Buchgewinn rechnen. Die US-Investmentbank Bear Stearns beispielsweise schätzt diesen auf gut 300 Millionen Euro.

Deutschlands zweitgrößte Bank hatte ihre britische Fondstochter vor Monaten auf den Prüfstand gestellt. Dabei hatte es stets geheißen, es würden alle Optionen in Betracht gezogen. Dies umfasse auch einen Börsengang. Finanzkreisen zufolge hat das Jupiter-Management jedoch die Übernahme durch einen Finanzinvestor favorisiert. Häufig investiert in diesen Fällen die Geschäftsleitung selbst in das Unternehmen und kann so von künftigen Wertsteigerungen profitieren.

Neben TA Associates sollen sich auch andere Private-Equity-Häuser Jupiter angesehen haben. In der Branche war unter anderem Blackstone gehandelt worden.

TA Associates wurde 1968 gegründet und verfügt nach eigenen Angaben über rund zehn Milliarden Dollar (7,6 Milliarden Euro) an Eigenkapital. Der Finanzinvestor ist in Boston, Menlo Park und London vertreten. TA hat bereits mehrfach im Finanzsektor zugekauft. So erwarben die Amerikaner 1993 den texanischen Publikumsfonds-Anbieter AIM Management Group. Darüber hinaus gehörten in der Vergangenheit Zahlungsverkehrs-Dienstleister und elektronische Handelsplattformen zu den Investments.

manager-magazin. de mit Material von reuters und dow-jones

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