Luftfahrt Amerika schlägt Europa
Seattle - Das amerikanische Flugzeugunternehmen Boeing hat im vergangenen Jahr Bestellungen für 1044 Maschinen erhalten. Das ist noch einmal deutlich mehr als die 1002 Orders in der Vorjahresperiode - und zugleich ein Firmenrekord. Nie lief es für die Amerikaner zuvor binnen eines Jahres besser. Nebenbei übertrumpften sie so auch ihren europäischen Dauerrivalen Airbus.
Europas Vorzeige-Flugzeugschmiede kam bis November 2006 lediglich auf Orders für 687 Maschinen und bleibt damit aller Voraussicht nach hinter dem Ergebnis von Boeing zurück.
Boeing trumpfte im Gegensatz zu Airbus im vergangenen Jahr vor allem mit dem Verkauf seiner Großraumflugzeuge auf. Die US-Firma fand für ihre margenstarken Großraumflugzeuge 315 Mal Abnehmer. Dagegen hatte Airbus per Ende November lediglich 55 Aufträge für größere Maschinen in den Büchern. Die erneuten Lieferverzögerungen bei dem doppelstöckigen A380 und die komplette Überarbeitung des mittelgroßen Langstreckenflugzeugs A350 hatten Airbus im vergangen Jahr schwer belastet. Die Kunden hielten sich mit Aufträgen zurück.
Airbus verbuchte zuletzt allerdings noch einen Achtungserfolg. Mit voraussichtlich 425 Auslieferungen bleibt der europäische Hersteller das vierte Jahr in Folge der weltgrößte Flugzeughersteller. Bei Boeing wurden 2006 nur 398 Maschinen ausgeliefert. Zudem hat das amerikanische Leasingunternehmen Pegasus offenbar zwei Flugzeuge des Typs A350 XWB und sechs A330 gekauft - und sich damit eine Premierenfeier gesichert.
Pegasus ist die erste Firma, die sich für die überarbeitete A350-Variante entschieden hat. Der Auftrag für die beiden Langstreckenmodelle hat nach Listenpreis ein Volumen von rund 1,1 Milliarden Euro. Zudem kündigte die malayische Billigfluglinie AirAsia heute an, 200 Maschinen des Airbus-Typs A320 zu kaufen. Bisher hatte die asiatische Luftfahrtgesellschaft nur eine Bestellung für hundert A320 abgegeben.
manager-magazin.de mit Material von reuters und vwd