Die HSH Nordbank hat die für den Montag geplante Versteigerung der Anteile an den Klöckner-Werken ausgesetzt. Nach Einleitung des Insolvenzverfahrens für den Klöckner-Mehrheitseigner WCM habe sich die Lage geändert, teilte die Bank mit.
Frankfurt am Main - Die für den kommenden Montag geplante öffentliche Versteigerung der
Klöckner-Werke ist vorläufig ausgesetzt worden. Gleichzeitig wurde das Insolvenzverfahren beim Mutterkonzern
WCM eröffnet, teilte dieser am Mittwoch in Frankfurt mit.
WCM hatte Insolvenz angemeldet, nachdem die HSH Nordbank einen Kredit über 200 Millionen Euro gekündigt hatte. Als Sicherheit für das Darlehen dienen die Anteile an den Klöckner-Werken. WCM war rechtlich gegen die Versteigerung vorgegangen. Die einstweilige Verfügung werde nun zurückgezogen, hieß es.
"Das Insolvenzgericht Frankfurt hat sich zu einer aus unserer Sicht sinnvollen schnellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschlossen", sagt der bei der Landesbank zuständige Manager Eberhard Clamor von dem Bussche zur Begründung, dass die Auktion abgesagt wurde.
WCM sucht einen Investor für die Tochter. Wichtigster Besitz der Klöckner-Werke ist eine Beteiligung an der Dortmunder KHS Maschinen- und Anlagenbau AG, einem Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen.
Die Klöckner-Werke sind die letzte große Beteiligung, die WCM verblieben ist. In früheren Jahren hielt das 240 Jahre alte Unternehmen noch nennenswerte Anteile an der
Commerzbank und anderen Konzernen. Zur Entschuldung nach dem Börsencrash Anfang des Jahrzehnts musste die Firma fast alle Beteiligungen verkaufen, einschließlich eines umfangreichen Immobilienbesitzes. Eine Sanierung gelang dennoch nicht.