Sparkassenverband Begehrte Börse
Berlin - Die Sparkassen erwägen angeblich einen Einstieg bei der Deutschen Börse. Die Sparkassen-Finanzgruppe habe großes Interesse, das größte Hindernis sei aber der hohe Marktwert der Deutschen Börse, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf Sparkassenkreise. "Das macht es momentan sehr schwierig", zitiert die Zeitung aus den Kreisen.
Ein Sprecher des Sparkassenverbandes (DSGV) sagte der "SZ": "Es war ein Fehler, dass sich die deutsche Kreditwirtschaft weitgehend aus der Deutschen Börse zurückgezogen hat". Über einen aktuell möglichen Einstieg der Sparkassen bei der Börse wollte er sich nicht äußern.
Die Sparkassen-Finanzgruppe bündelt 650 Institute. In der Präambel ihres Strategiepapiers erklärt die Bankengruppe: "Die Leistungsketten in den Instituten brechen in Produktion, Vertrieb und Abwicklung auf. Auf Teile der Leistungskette beziehungsweise einzelne Produkte oder Kundengruppen spezialisierte Anbieter greifen mit deutlich niedrigeren Kosten zunehmend Universalbanken an. Gleichzeitig hat die Transparenz des Bankenmarktes und seiner Konditionen auch als Folge von Online-Angeboten zugenommen. Insgesamt sind die Margen deutlich unter Druck geraten." Es müsste gehandelt werden.
"Für die Sparkassen-Finanzgruppe muss deshalb in den nächsten Jahren die Stärkung der betriebswirtschaftlichen Grundlagen im Mittelpunkt der Geschäftspolitik stehen. Dies erfordert Maßnahmen in den Instituten selbst, aber auch eine stärkere Zusammenarbeit in der Sparkassen-Finanzgruppe."
Entsprechend hatte sich schon der Vorstandsvorsitzende der WestLB, Thomas Fischer, geäußert, wollte das Thema einer Beteiligung an der Deutschen Börse in der Sparkassen-Finanzgruppe auf die Agenda setzen. "Ich setze mich dafür ein, dass wir in der S-Finanzgruppe darüber mal reden", sagte Fischer am Freitag am Rande des European Banking Congress in Frankfurt. Eine isolierte Beteiligung der WestLB kommt für Fischer offenbar derzeit nicht in Betracht. "Wir versuchen ja, Lösungen für die S-Finanzgruppe herbeizuführen und homogen aufzutreten", machte Fischer deutlich.
manager-magazin.de mit Material von dow jones und dpa