Drogeriekette dm 100 Filialen mehr
Karlsruhe - Mit der Eröffnung neuer Märkte in Deutschland und in Mittel- und Osteuropa will die Drogeriekette dm der Konkurrenz Marktanteile abluchsen. "Auf dem deutschen Markt befinden wir uns in einer Verdrängungssituation", sagte der bei dm für Finanzen und Controlling zuständige Geschäftsführer Marco Mescoli am Donnerstag in Frankfurt. "Wenn Marktanteile gewonnen werden, dann geht das zu Lasten anderer".
Darum will das Karlsruher Unternehmen wachsen. Zu den 851 Filialen in Mittel- und Osteuropa sollen im neuen Geschäftsjahr Jahr 100 hinzukommen, in Deutschland soll die Zahl der Läden von bisher 869 um 70 steigen. In den Norden des Landes will dm aber nicht expandieren - das sei zunächst wegen der oft geringen Bevölkerungsdichte in der Region nicht geplant, sagte Mescoli. "Doch die Grenze wird sukzessive nach Norden verschoben", fügte er hinzu.
Das Auslandsgeschäft soll 2006/07 wesentlich zur geplanten Umsatzsteigerung beitragen: Auf Konzernebene rechnet dm mit einem Plus von sieben Prozent, für die Auslandsfilialen wird ein Anstieg um zehn Prozent veranschlagt. Für die heimischen Läden rechnet dm mit einem um etwa sechs Prozent höheren Umsatz. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis Ende September) erzielte die Kette ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 3,67 Milliarden Euro.
Trotz des harten Konkurrenzkampfes müssen die Verbraucher im nächsten Jahr mit höheren Preisen für Drogerieartikel rechnen. "Die Erhöhung der Mehrwertsteuer können wir nicht ausschwitzen, das müssen wir an den Verbraucher weitergeben", sagte Mescoli. Im Wettbewerb mit anderen Drogerieketten setzt dm auf Stammkunden, die nicht nur auf niedrige Preise, sondern auch auf großflächige Läden und Beratung Wert legen.
dm wurde 1973 von Unternehmenschef Götz Werner gegründet, dem 50 Prozent der Firma gehören. DM will nach eigenen Angaben eine Rendite von einem Prozent des Umsatzes erzielen. Das Karlsruher Unternehmen liegt mit einem Marktanteil von 20,4 Prozent auf dem deutschen Drogeriemarkt nach eigenen Angaben hinter dem schwäbischen Konkurrenten Schlecker (42,9 Prozent). Auf Platz drei folgt die norddeutsche Drogeriekette Rossmann mit 16,3 Prozent.
manager-magazin.de mit Material von reuters