Union und SPD haben sich auf Eckpunkte der Unternehmensteuerreform geeinigt. Neben einem niedrigeren Körperschaftsteuersatz wurde auch eine Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge wie Zinsen und Dividenden beschlossen. Die Reform soll 2008 wirksam werden.
Berlin - Wie Stoiber erläuterte, soll die Steuerlast für Unternehmen auf einen Satz von unter 30 Prozent gesenkt werden. "Damit sind wir international wettbewerbsfähiger", sagte Stoiber. Das Kabinett will die Eckpunkte bereits am 12. Juli beschließen.
Ferner beschlossen Union und SPD auch eine Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge in Höhe von zunächst 30 Prozent. Damit fließe wesentlich mehr Geld aus Kapitalerträgen als bisher in die Staatskasse. Die Gewerbesteuer bleibt erhalten.
Die Pläne von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) liefen darauf hinaus, die Gesamtsteuerlast von Kapitalgesellschaften (AG und GmbH) von derzeit 38,65 auf 29,19 Prozent zu senken. Dazu soll der Körperschaftsteuersatz von derzeit 25 auf 12,5 Prozent reduziert werden. Die aktuelle Steuerlast setzt sich aus Körperschaftssteuer (derzeit 25 Prozent) sowie Gewerbesteuer (derzeit 13,5 Prozent) zusammen.
Für Kapitalerträge solle die Abgeltungssteuer von zunächst 30 Prozent und im Jahr 2009 von 25 Prozent eingeführt werden, hatte der Minister vorgeschlagen.
Fast 90 Prozent aller deutschen Firmen und Einzelunternehmer firmieren als Personengesellschaft (OHG oder GbR), die der Einkommensteuer mit einem Spitzensatz von 42 Prozent unterliegen. Etwa 85 Prozent der Personengesellschaften wiederum haben jedoch eine reale Gesamtsteuerlast von weniger als 20 Prozent - für sie könnte eine einheitliche Unternehmensbesteuerung eine Verschlechterung bedeuten.