Münchener Rück HV "Rekordgewinn, Rekorddividende, wunderschön"
München - Aktionärsvertreter haben die Münchener Rück mit Lob überschüttet. "Rekordgewinn, Rekorddividende - alles wunderschön", sagte Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. Daniela Bergdolt von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) dankte dem Management für das "großartige Ergebnis" und lobte, dass der Konzern mit der Dividendenerhöhung um die Hälfte "richtig geklotzt" habe.
Der Konzern will an seiner Dividendenpolitik festhalten und seinen Aktionären weiterhin 25 Prozent des Gewinns auszahlen. Für 2005 sollen die Aktionäre 3,10 (Vorjahr: 2,00) Euro je Aktie erhalten. Abhängig von einem denkbaren Aktienrückkauf in der Zukunft seien dann noch höhere Dividenden möglich. "Wir haben auch kein Problem damit, mehr zu schütten, wenn es Sinn macht", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard.
Die Münchener Rückversicherung hatte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 2,75 Milliarden Euro erzielt. "Im laufenden Geschäftsjahr streben wir einen Konzerngewinn in der Spanne von 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro an. Gegenwärtig liegen wir auf Kurs", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard den rund 3000 versammelten Aktionären.
Kein Anlass für Korrektur des ambitionierten Jahresziels
Der Konzern hat allerdings sein Ergebnisziel mit dem laufenden Jahr anders ausgerichtet und orientiert sich nunmehr an der Rendite auf das Risikokapital während bislang die Eigenkapitalrendite als Zielgröße vorgegeben war. Nun strebt der Konzern eine Rendite auf das Risikokapital (Return on Rist adjusted Capital/RoRac) von 15 Prozent an. Dem liegt ein Risikokapital von 17 Milliarden Euro zugrunde.
Bisher gebe es keine Großschäden, die zu einer Korrektur der Prognose Anlass gäben. Die Erneuerung der Rückversicherungsverträge in den USA, Lateinamerika und soeben - zum 1. April - auch in Japan und Korea sei erfolgreich verlaufen. In beiden Ländern sei das Prämienvolumen gewachsen, da die Münchener Rück ihre Anteile vor allem an profitablen Verträgen erhöht und neues gewinnhaltiges Geschäft akquiriert habe.
Wie weit reicht der Katastrophenschutz?
Wie weit reicht der Katastrophenschutz?
Ziel der Münchener Rück sei es, "der profitabelste der fünf großen Rückversicherer" zu bleiben, so von Bomhard. Wachstumschancen sehe er im globalen Gesundheitsmarkt. Zu dem in Aussicht gestellten Aktienrückkauf sagte Bomhard lediglich, eine Entscheidung werde in weniger als einem Jahr fallen.
SdK-Vertreter Schneider kritisierte die steigende Belastung der Münchener Rück durch Naturkatastrophen: "Es stellt sich schon die Frage, ob diese Risiken noch beherrschbar sind", sagte der Aktionärsvertreter. Der Klimawandel sei offensichtlich. Für die Schäden von Hurrikans und anderen Naturkatastrophen hatte die Münchener Rück im vergangenen Jahr 2,6 Milliarden Euro bezahlt. Auch Bergdolt fragte: "Halten die Prämien Schritt?" Bomhard bejahte das.
Kritik gab es auch an der Tochter American Re, die das Ergebnis erneut stark belastet hat. "Hätten Sie nicht sagen müssen: Wir beenden dieses Trauerspiel?" fragte Bergdolt.
manager-magazin.de mit Material von dpa, vwd, reuters, ap