Die Gabelstaplersparte des Linde-Konzerns ist offenbar heiß begehrt. Mehrere Finanzinvestoren haben einem Zeitungsbericht zufolge reges Interesse an einer Übernahme des Bereichs bekundet. Von dem möglichen Käufer fordert Linde-Chef Wolfgang Reitzle aber eine Standort- und Beschäftigungsgarantie.
Düsseldorf/Hamburg - Mögliche Käufer seien Apax, BC Partners, Blackstone, Cinven, CVC, KKR und Permira, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Apax habe bereits vergangenes Jahr Verkaufsgespräche geführt, die kürzlich wieder aufgenommen worden seien.
Der Wiesbadener Konzern wollte den Bericht gegenüber manager-magazin.de nicht kommentieren. "Es ist noch viel zu früh für eine Entscheidung", sagte ein Sprecher. Nach wie vor seien alle Optionen für die Gabelstaplersparte offen.
Nach der
Übernahme der britischen BOC-Gruppe(Kurswerte anzeigen) will sich
Linde ganz auf das Geschäft mit Industriegasen konzentrieren. Konzernchef Wolfgang Reitzle, ließ jedoch offen, ob die Gabelstaplersparte dafür an die Börse gebracht oder verkauft werden soll.
Der Geschäftsbereich umfasst die Marken Linde, Still sowie die italienische OM, die wenn nur gemeinsam veräußert werden sollen. "Reitzle hat uns zugesichert, dass es bei einem Verkauf zu keiner Filetierung der Staplersparte kommt", sagte der Still-Betriebsratsvorsitzende, Kay Pietsch.
Im Falle einer Veräußerung versprach Reitzle den Still-Mitarbeitern am Dienstag auf einer Betriebsversammlung, dass die Sparte nur an ein Unternehmen abgeben werde, dass die Beschäftigungs- und Standortsicherung bis 2011 einhält. Über die Zukunft des Geschäftsbereichs könne aber erst nach der BOC-Übernahme entschieden werden, also frühestens im Herbst.
Die Gabelstaplersparte erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit rund 3,6 Milliarden Euro gut ein Drittel des Linde-Konzernumsatzes. Der operative Gewinn betrug 223 Millionen Euro. Analysten taxieren den Wert der Gabelstapler-Sparte auf mehr als drei Milliarden Euro.