Richtungswechsel
DaimlerChrysler weist Managerbezüge einzeln aus
DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche setzt neue Akzente. Der Konzern will in Zukunft die Bezüge seiner Vorstandsmitglieder einzeln ausweisen Zetsches Vorgänger Jürgen Schrempp hatte sich ebenso wie Porsche-Chef Wendelin Wiedeking dagegen ausgesprochen. Außerdem äußerte sich Zetsche zum Thema Smart-Verkauf.
Stuttgart - "Ich habe überhaupt kein Problem damit", sagte Vorstandschef Dieter Zetsche am Dienstag in Stuttgart. "Ich halte es für richtig, dass das veröffentlicht wird." Der von ihm seit Anfang des Jahres geleitete weltweit fünftgrößte Autobauer werde auf der Hauptversammlung im April keinen Antrag zur Befreiung von der Veröffentlichungspflicht stellen.
Mit Dreiviertelmehrheit können die Aktionäre die seit kurzem gesetzlich vorgeschriebene Veröffentlichung der einzelnen Bezüge aller Vorstandsmitglieder verhindern. Von dieser Möglichkeit hat zuletzt der Sportwagenbauer Porsche Gebrauch gemacht. Auch Zetsches Vorgänger Jürgen Schrempp hatte sich gegen die Veröffentlichung der einzelnen Bezüge ausgesprochen.
Zetsche will außerdem die bisher weitgehend voneinander abgeschotteten Marken Mercedes-Benz und Chrysler zur Kooperation zwingen. Die Wahrung und Steigerung der Markenwerte habe zwar Vorrang, sagte der Konzernchef. "Unter Wahrung dieser Priorität können wir noch sehr viel mehr Chancen nutzen, im Unternehmen zusammen zu arbeiten."
Verkauf von Smart ist nur Plan B
Der frühere Chrysler-Chef verteidigte die jüngsten Pläne des Konzerns, die weltweit bis Ende 2008 zum Abbau von bis zu 22.500 Arbeitsplätzen in der Verwaltung und der Produktion führen könnten. "Daran geht kein Weg vorbei", sagte Zetsche. Der Abbau diene dazu, das Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen.
Das sei notwendig, da insbesondere chinesische Automobilhersteller in einigen Jahren verstärkt auf den Markt drängten. "In gewissem Sinn wird sich die Geschichte der Japaner und Koreaner wiederholen - und die Entwicklung wird sich beschleunigen", prognostizierte der DaimlerChrysler-Chef.
Einem Verkauf der verlustreichen Kleinwagentochter Smart erteilte Zetsche abermals eine Absage. Er setzt zunächst auf eine Sanierung von Smart aus eigener Kraft. Mehrere Großaktionäre hatten dem Unternehmen einen Verkauf der Tochter nahe gelegt, die nach dem bisherigen Plan erstmals 2007 Gewinne erwirtschaften soll. "Wir werden über Plan B dann sprechen, wenn Plan A nicht aufgeht", sagte Zetsche. Das Management habe die Verantwortung, "nicht wackelig durch die Gegend zu laufen".