Die Deutsche Bahn kann nach einer Entscheidung der EU-Kommission den US-Logistiker Bax Global kaufen und damit die Speditionstochter Schenker stärken. Obwohl beide Unternehmen auf denselben Märkten tätig seien, werde der Zusammenschluss nicht zu einer Marktbeherrschung führen.
Brüssel - Die Deutsche Bahn hat einen wichtigen Schritt in die Internationalisierung ihres Geschäftes geschafft. Die EU-Kommission erlaubte die milliardenschwere Übernahme des US-Fracht- und Logistikunternehmens Bax Global ohne Auflagen. Eine marktbeherrschende Stellung des neuen Verbundes drohe nicht, entschied die EU-Kommission am Donnerstag nach einer mehrwöchigen Wettbewerbsuntersuchung.
Der Kauf des Unternehmens kostet die Bahn fast eine Milliarde Euro. Der bundeseigene Schienenriese übernimmt vom US-Mischkonzern Brink's alle Anteile an dem Dienstleister mit Sitz in Irvine im US-Staat Kalifornien.
Anfang 2006 soll die Übernahme perfekt gemacht werden. Mit dem Kauf will die Bahn vor allem die Stellung ihrer Speditionstochter Schenker in Asien und den USA stärken.
Die Aktivitäten von Bax und der Bahn-Tochter Schenker ergänzen sich nach früheren Unternehmensangaben ideal. Während die Amerikaner vor allem im Luft- und Seeverkehr aktiv sind, ist Schenker Marktführer im europäischen Landverkehr per Lastwagen.
Bax Global hat 12.000 Beschäftigte, 500 Standorte in 130 Ländern und kam 2004 auf einen Umsatz von 2,4 Milliarden Dollar. Mit dem Kauf steigt das Geschäftsvolumen der gesamten Bahn-Frachtsparte DB Logistics auf knapp 15 Milliarden Euro.