Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für die 240.000 Beschäftigten im Versicherungsgewerbe geeinigt. Der Zuschlag für Samstagarbeit entfällt.
Hamburg - In der Nacht zum Donnerstag beschlossen die beiden Parteien in Hamburg nach vier Verhandlungsrunden eine Gehaltserhöhung um zwei Prozent von April 2006 an. Im März soll es eine Einmalzahlung von 250 Euro geben.
Im April 2007 gibt es eine nochmalige Gehaltserhöhung um einen Prozent. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 23 Monaten und läuft im August 2007 aus.
"Wir hatten uns mehr gewünscht in punkto Flexibilität. Finanziell liegt es am oberen Limit", sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes, Jörg Müller-Stein. Auch die Gewerkschaft war nicht ganz zufrieden. "Mit zwei Prozent sind wir nicht ganz an der Inflationsrate von 2006, aber fast. Ein akzeptables Ergebnis", sagte Jörg Reinbrecht von ver.di.
Zuschlag entfällt, Teilzeitabkommen verlängert
Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes entfällt der zehnprozentige Zuschlag für Samstagsarbeit. Das Altersteilzeitabkommen wurde verlängert, allerdings besteht für die Arbeitnehmer kein Rechtsanspruch mehr darauf.
Nach dem neuen Vertrag ist es möglich, mit mehr Arbeitnehmern als bisher längere Arbeitszeiten von bis zu 42 Stunden zu vereinbaren.
Die Gewerkschaft ver.di war mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Gehalt sowie Job-Garantien in die Verhandlungen gegangen. Die Arbeitgeber hatten dagegen deutlich geringere Gehaltssteigerungen angeboten, die nach Gewerkschaftsberechnung rund 0,7 Prozent pro Jahr entsprechen. In den vergangenen Wochen hatten sich mehr als 20.000 Beschäftigte der Branche an Protestaktionen beteiligt.
Die Aktie der Allianz legte am Donnerstag in einem verhaltenen Gesamtmarkt leicht zu.