Der niederländische Elektronikkonzern Philips und die IG Metall haben den Tarifkonflikt um die Halbleiter-Fertigung am Standort Hamburg nach eineinhalb Jahren Auseinandersetzung gelöst.
Hamburg - Nach langen Verhandlungen stehen die Ergebnisse für die Beschäftigten des Hamburger Chip-Werkes fest: Für die rund 2300 Mitarbeiter verlängert sich die Wochenarbeitszeit ab Januar von 35 auf 37,5 Stunden, teilten die Tarifparteien in Hamburg mit.
Das Weihnachtsgeld wird auf 1.380 Euro für alle Arbeitnehmer festgesetzt, Überstunden-Zuschläge werden gestrichen. Der Tarifvertrag soll nach Billigung durch die Gremien am 1. Januar 2006 in Kraft treten und hat eine Laufzeit von mindestens drei Jahren bis Ende 2008.
Philips hatte eine Senkung der Arbeitskosten gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeit der Halbleiter-Fertigung zu sichern. Während der eineinhalb Jahre dauernden Auseinandersetzung hatte es Konflikte innerhalb der Belegschaft gegeben. Während die IG Metall auf die Vorschläge der Geschäftsleitung nicht eingehen wollte, forderten einige Betriebsräte eine rasche Einigung.
Bewegung in die lang andauernde Auseinandersetzung hatte im Juni eine Mitarbeiterbefragung gebracht. Gefragt wurde dabei nach der Bereitschaft der Beschäftigten, 40 Stunden ohne Lohnausgleich oder 37,5 Stunden mit Lohneinbußen arbeiten zu wollen.
Philips fertigt in Hamburg unter anderem Halbleiter für die Automobilindustrie und entwickelt Funkchips für die Logistik- und Transportbranche sowie den Handel. Hamburg gehört neben Nimwegen und Singapur für Philips zu den wichtigsten Produktionsstandorte für Halbleiter.