Steuerschätzung
Einnahmen knapp vier Milliarden Euro höher
Die Steuerschätzer haben ihre Prognosen erstmals seit fünf Jahren nach oben revidiert, verlautet aus dem Bundesfinanzministerium. Höhere Unternehmensgewinne und weniger Geld für die EU sorgen für Mehreinnahmen von knapp vier Milliarden Euro bis 2006. Bereits in diesem Jahr sind es 2,9 Milliarden Euro mehr.
Berlin - Bund, Länder und Gemeinden können nach Berechnungen des Schätzerkreises für das laufende und das nächste Jahr mit zusammen 3,8 Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen rechnen als von den Experten noch im Mai erwartet, hieß es aus Ministeriumskreisen. Grund sind vor allem höhere Unternehmensgewinne und steigende Einnahmen aus der Gewerbesteuer.
Dabei sei für 2005 mit insgesamt 2,9 Milliarden Euro und 2006 mit 0,9 Milliarden Euro mehr zu rechnen. Der Bund könne im laufenden Jahr mit 1,3 Milliarden
Euro Zuwachs rechnen, was aber allein an einer um 1,5 Milliarden Euro niedrigeren EU-Abführung liege.
Kommunen profitieren am stärksten
Für 2006 sagten die Schätzer für den Bund Mindereinnahmen von 0,8 Milliarden Euro voraus. Hauptprofiteur der Entwicklung seien die Kommunen mit
erwarteten Steuermehreinnahmen von 1,8 Milliarden Euro im
laufenden und 1,4 Milliarden Euro im nächsten Jahr.
Der scheidende Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) wollte am Freitag die Ergebnisse der zweitägigen Herbstberatung des Arbeitskreises Steuerschätzung vorlegen. Der aus Finanzexperten von Bund, Ländern, Kommunen, Bundesbank und Wirtschaftsinstituten bestehende Arbeitskreis tagt zwei Mal im Jahr.