Hybrid-Allianz
VW, Audi und Porsche machen's gemeinsam
Die leistungsstarken Modelle von VW, Audi und Porsche sollen mit gemeinsamer Hybridtechnik vom Band rollen. Das hat Audi-Chef Martin Winterkorn im Vorfeld der IAA erklärt. Auch sonst hatte er gute Nachrichten im Gepäck.
Frankfurt am Main - Audi zeigt bei der Internationalen
Automobilausstellung (IAA) den neuen Geländewagen Q7 auch mit Hybridantrieb. Wie Audi-Chef Martin Winterkorn vor Beginn der Automesse in Frankfurt (15. bis 25. September) ankündigte, soll der alternative Antrieb im Jahr 2008 auf den Markt gebracht werden. Audi will das Hybridsystem gemeinsam mit VW, dem Sportwagenhersteller Porsche sowie Zulieferfirmen bauen.
VW und Porsche fertigen auf gemeinsamer Basis die Geländewagen Touareg und Cayenne. Eine lose Zusammenarbeit zwischen den drei Marken bei der Hybridtechnik laufe bereits seit geraumer Zeit, sagte Winterkorn. Ein fester Vertrag oder eine Absichtserklärung seien aber noch nicht unterzeichnet worden.
Winterkorn deutete an, dass Audi bei der Zusammenarbeit die Federführung übernehmen könnte. Offenbar wollen VW, Audi und Porsche trotz der Zusammenarbeit von vornherein einen Großteil der Entwicklung an Zulieferer auslagern. So würden die Ingolstädter etwa den für den Hybrid benötigten Elektromotor nicht selbst entwickeln.
Audi hebt Absatzziel an
Zulieferer hatten in den vergangenen Wochen angekündigt, Hybridtechnik in Eigenregie zur Serienreife zu bringen. Continental hatte als Ziel das Jahr 2007 genannt. Die Zulieferer waren wie die deutschen Autohersteller erst spät durch den Markterfolg der Japaner in den USA auf das Marktpotenzial des Hybridantriebes aufmerksam geworden und stehen nun unter erheblichem Zeitdruck.
Eine Studie legt nahe, dass die Marktanteile bis spätestens 2012 verteilt werden. BMW war deshalb in der vergangenen Woche einer Entwicklungsallianz von DaimlerChrysler und General Motors (GM) beigetreten. Volkswagen hatte eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner SAIC vereinbart.
Audi-Chef Winterkorn stellte nun eine Serienfertigung des Q7-Hybrid ab dem Jahr 2008 in Aussicht. Ob auch andere Konzernmodelle als Hybridfahrzeug folgen könnten, ließ der Manager zunächst offen: "Warten wir doch erst einmal den Bedarf ab."
Nach dem Absatzplus der ersten acht Monate rechnet Audi für das Gesamtjahr mit deutlich mehr als den 800.000 Verkäufen, die als Jahresziel vorgegeben waren. Der Zuwachs beim Absatz werde sich auch im Vorsteuergewinn widerspiegeln, fügte Winterkorn hinzu. Eine Fertigung in den USA bleibe ein permanentes Thema, sagte der Audi-Chef mit Blick auf den anhaltend schwachen Dollarkurs. Entschieden sei allerdings nichts.