Der glühende Wolfram-Faden hat ausgedient, die Lichtquelle der Zukunft wird von der kalten LED bestimmt. Grund genug für den Elektrokonzern Philips, eine stolze Summe auf den Tisch zu legen, um die Beteiligung am kalifornischen LED-Spezialisten Lumileds auszubauen.
Amsterdam - Der niederländische Elektronikkonzern Philips verstärkt sein Lichtgeschäft mit einem 765 Millionen Euro schweren Anteilskauf. Von der Agilent Technologies erwerbe die Gesellschaft 47 Prozent an Lumileds und erhöhe damit ihre Beteiligung am US-amerikanischen Leuchtdiodenhersteller auf 96,5 Prozent. Das teilte Philips Electronics am Montag in Amsterdam mit.
Zudem genehmigte das Management ein neues Aktienrückkaufprogramm. Damit könne Philips in den nächsten zwölf Monaten bis zu 63 Millionen eigene Titel für bis zu 1,5 Milliarden Euro erwerben, die anschließend eingezogen werden sollen.
Diesem Vorhaben müsse aber die Hauptversammlung im März nächsten Jahres noch zustimmen. Vergangenen Juni hatte Philips ein sechsmonatiges Aktienrückkaufprogramm beendet, bei dem die Niederländer Titel im Wert von 500 Millionen Euro erworben und eingezogen hatten.
25 Prozent Wachstum pro Jahr erwartet
Den Kaufpreis für Lumileds will Philips in bar bei Abschluss der Übernahme entrichten. "Mit dieser Akquisition sind wir in allen Stadien und Bereichen des Geschäfts mit Leuchtdioden (LED) tätig", sagte Philips-Chef Theo van Deursen.
Lumileds beschäftigt 1760 Menschen am Stammsitz in San Jose (Kalifornien) sowie in Penang (Penang) und Best (Niederlande). In den vergangenen zwölf Monaten steigerte die Gesellschaft ihren Umsatz nach Philips-Angaben um etwa 28 Prozent auf 324 Millionen Dollar.
Operativ verdiente Lumileds 83 Millionen Dollar. Der LED-Markt werde in den nächsten Jahren um im Schnitt etwa 25 Prozent zulegen. Lumileds wolle noch schneller wachsen und operative Margen von etwa 25 Prozent erzielen.