Schließung vom Tisch Siemens sucht Partner für Handysparte
Lissabon - Schon in Kürze sei hier mit Entscheidungen zu rechnen, sagte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld am Mittwoch in Lissabon. Laut Branchenkreisen steht Siemens in intensiven Verhandlungen mit mehreren Kandidaten. Darunter sollen sich auch der US-Konkurrent Motorola und der taiwanesische Acer-Konzern befinden. Damit ist ein Verkauf oder eine Schließung der Handysparte offenbar vom Tisch.
Siemens veranschlagt für die nun angekündigte Ausgründung der Handysparte etwa drei Monate und erwägt, die Mehrheit daran abzugeben. Die Möglichkeit, dass die Münchener eine Mehrheit am Mobiltelefongeschäft behalten werden, sei "eher unwahrscheinlich", sagte Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger in Lissabon. Siemens spreche mit mehreren potenziellen Partnern. "Wir versuchen schon, mit Netz und doppeltem Boden zu spielen."
Verluste auch im zweiten Quartal
Auf die Frage, ob das Handygeschäft das laufende dritte Geschäftsquartal (Ende Juni) wieder mit einem Verlust abschließen werde, gab der Finanzchef keine konkrete Antwort. "Das ist ein Tagesgeschäft", sagte er. Noch sei es zu früh, um eine Aussage zu treffen.
Im abgelaufenen Quartal drückte die Handykrise den Siemens-Gewinn. Das Ergebnis nach Steuern sank im Konzern auf vergleichbarer Basis um gut 3 Prozent auf 781 Millionen Euro. Das operative Ergebnis der Bereiche stieg leicht auf knapp 1,1 Millionen Euro. Die Handysparte machte dabei einen Verlust von 138 Millionen Euro.
Damit fiel das Minus in etwa so hoch aus wie in den zwei Quartalen zuvor. Der Umsatz des Siemens-Konzerns stieg im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 (30. September) um gut 4 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro.