Beschäftigungspakt
Audi senkt Löhne um fast 3 Prozent
Von den Audi-Mitarbeitern müssen demnächst viele länger arbeiten - ohne Lohnausgleich. Geeinigt haben sich Management und Gewerkschaft außerdem darauf, dass vom kommenden Jahr an die Bezüge für neue Mitarbeiter gesenkt werden. Dafür gibt es eine Standortsicherung bis 2011.
Ingolstadt - Der Autobauer Audi senkt im Rahmen eines Maßnahmenpaketes zur Standortsicherung die Entgelte für Neuverträge. Im Gegenzug für flexiblere Arbeitszeiten gab die Volkswagen-Tochter den Mitarbeitern der Werke in Ingolstadt und Neckarsulm eine Beschäftigungsgarantie bis 2011.
IG Metall und Audi hatten sich weiterhin geeinigt, die Wochenarbeitszeit für
rund 1000 Dienstleistungsbeschäftigte auf 37 Stunden zu erhöhen und
Samstagszuschläge künftig in Freizeit abzugelten.
"Ab 2006 werden die Entgelte um 2,79 Prozent gesenkt", sagte
Audi-Personalvorstand Horst Neumann am Freitag in Ingolstadt.
Für die bestehenden Mitarbeiter entstünden aber keine
finanziellen Nachteile, da die Differenz durch Reserven
ausgeglichen werden soll.
In der Produktion bleiben 35 Wochenstunden Standard
Im Dienstleistungsbereich - Gastronomie, Logistik, Werkschutz - würde die Wochenarbeitszeit um zwei Stunden auf 37 Stunden angehoben. In der Produktion
sollte die Samstagsschicht nicht mehr finanziell, sondern durch
Freizeit ausgeglichen werden. Die Regelarbeitszeit von 35
Stunden bleibe in diesem Bereich aber bestehen, sagte ein
Sprecher. Zudem sollen die Audi-Mitarbeiter stärker am Gewinn des Unternehmens beteiligt werden.
Ende 2004 hatten sich Management und Belegschaft der
Konzernmutter Volkswagen auf eine Bestandsgarantie bis Ende 2011 für die westdeutschen Werke geeinigt. Der Betriebsrat akzeptierte dabei
die Abkehr vom Haustarif sowie einen Verzicht auf Lohn- und
Gehaltserhöhungen bis Ende Januar 2007.
Der Beschäftigungspakt ist aus Sicht der IG Metall zukunftsweisend. Die Vereinbarung widerlege Kritiker der Tarifautonomie, erklärte die Gewerkschaft am
Freitag in Ingolstadt.