Auf dem Heimatmarkt verbucht Mercedes im ersten Quartal ein Absatzminus von 12,3 Prozent. Dieser hohe Verlust war auf der gestrigen Hauptversammlung von DaimlerChrysler noch nicht bekannt gegeben worden. Konkurrent BMW konnte den Absatz dagegen um 15 Prozent steigern.
Flensburg - Noch ein Schlag für die angegriffene deutsche
Premiummarke Mercedes: Im Heimatmarkt brachen die Neuzulassungen im
ersten Quartal um 12,3 Prozent auf 31.800 Stück ein, wie das
Kraftfahrt-Bundesamt am Donnerstag in Flensburg mitteilte.
Damit ist
die Lage in Deutschland noch dramatischer als weltweit, wo die
Verkäufe um 9,2 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurückliegen, wie
DaimlerChrysler auf der Hauptversammlung mitgeteilt hatte.
In Deutschland beschleunigte sich der Mercedes-Abwärtstrend in
den ersten drei Monaten noch: Im Januar lag die Marke 9,5 Prozent im
Minus, im Februar 11,4 Prozent und jetzt 12,3 Prozent. Der gesamte
deutsche Pkw-Markt ist dagegen im ersten Quartal nur um 1,9 Prozent
eingebrochen. Kleiner Trost für DaimlerChrysler: Die
verlustträchtige Marke Smart legte um fast 13 Prozent zu.
Verkaufsschlager in sechs PKW-Segmenten
Segment
Anteil an den Neuzu-
lassungen*
Die Nummer 1
Anzahl der Neuzu-
lassungen
Anteil innerhalb der Segment-
gruppe*
Mini
2,9
Smart Fortwo
1180
20,6
Kleinwagen
17,5
VW Polo
4071
11,6
Untere Mittelklasse
27,9
VW Golf, Bora
13.676
24,4
Mittelklasse
18,0
Mercedes C-Klasse
5832
16,1
Obere Mittelklasse
6,3
Mercedes E-Klasse
4082
32,3
Oberklasse
1,3
Mercedes CLS
917
36,5
Geländewagen
7,3
BMW X3
2267
15,4
Cabrio
4,0
Opel Tigra Roadster
1383
17,0
VAN
11,0
VW Touran
4671
21,3
Utilities
3,5
VW Transporter, Caravelle
2283
32,8
Sonstige
0,3
616
Insgesamt
100
200.419
* in Prozent
BMW top, Fiat desaströs
BMW top, Fiat desaströs
Der gesamte deutsche Automarkt ist auch im März nicht in Schwung
gekommen, war aber nicht so schwach wie befürchtet. Mit rund 331.500
neu zugelassenen Personenwagen wurde ein Rückgang von 0,4 Prozent
verzeichnet. Der Verband der Automobilindustrie hatte vor wenigen
Tagen noch einen Einbruch um ein volles Prozent gemeldet. Damit
schließt der Markt mit einem Minus von 1,9 Prozent das erste Quartal
ab.
Bei den Gebrauchtwagen war die Lage finster: Im März wechselten
588.000 Pkw den Halter, 9,2 Prozent weniger als im März 2004. Das
erste Quartal endet mit einem Minus von 6,2 Prozent auf 1,5
Millionen bei den Gebrauchtwagen.
Von den großen Marken hat neben dem Hersteller
Mercedes auch Volkswagen im ersten Quartal ein Minus über dem Durchschnitt verbucht: minus 4,3
Prozent.
BMW fuhr dagegen mit einem Zuwachs von rund 15 Prozent
davon. Ford verlor fast 5 Prozent, Opel legte 3,5 Prozent zu. Immer
dramatischer wird die Lage bei Fiat: minus 35 Prozent im ersten
Quartal. Importeure wie Hyundai oder Nissan haben die einst stolze
Marke aus Italien hinter sich gelassen. Auch die Schwestermarke Alfa
Romeo bricht drastisch um 40 Prozent ein. Die asiatischen Marken
meldeten dagegen mit Ausnahme von Mazda Absatzzuwächse.