Die HVB hat ihren Anteil am Venture-Capital-Fonds AdAstra an die beiden Portfolio-Manager Ulrich Clemm und Thomas Krüger verkauft. Große Beteiligungen der HVB wie die Bank Austria, der Online-Broker DAB Bank oder die Fondsgesellschaft Activest stehen aber nicht zum Verkauf, betonte HVB-Chef Dieter Rampl.
München- Die HypoVereinsbank (HVB) hat ihre Beteiligung an dem
Wagniskapital-Fonds AdAstra an dessen Management verkauft.
Die Fondsmanager Ulrich Clemm und Thomas Krüger hätten per
Ende Dezember auch die verbliebenen 49 Prozent der Anteile an
der AdAstra Erste Beteiligungs-GmbH von der HVB übernommen,
sagte eine Sprecherin der Bank am Freitag in München. Sie
bestätigte damit einen Bericht der "Börsen-Zeitung". Die Zeitung
berichtete, die Manager hätten für den Anteil einen
zweistelligen Millionenbetrag bezahlt.
AdAstra-Miteigentümer Krüger kündigte an, AdAstra bereite
einen neuen Fonds mit einem Volumen von 175 Millionen Euro vor
und wolle künftig verstärkt in Mehrheitsanteile bei Unternehmen
investieren. Im Grunde habe die HVB entschieden, das Geschäft
mit Risikokapital (Venture Capital) - also Beteiligungen etwa in
junge Unternehmen oder von Konzernen abgespaltene Sparten
außerhalb der Börse - nicht mehr wie bisher zu betreiben. Die
HVB habe aber zugesagt, sich auch am geplanten nächsten Fonds zu
beteiligen.
AdAstra setzt bei seinen Investments nach Krügers Worten
eher auf Firmen, die ihren Markt gefunden haben - etwa
abgespaltene Unternehmen von größeren Konzernen. AdAstra war
beispielsweise an dem Software-Dienstleister Suse Linux
beteiligt, der im November 2003 für 210 Millionen Dollar an den
US-Netzwerkspezialisten Novell verkauft worden war.
Die HVB hatte 2004 durch immense Abschreibungen auf faule
Immobilienkredite einen Milliardenverlust verbucht und will ihre
geschwächte Kapitalbasis über Gewinnverrechnungen im laufenden
Jahr wieder aufstocken. In der Bank hieß es, der Verkauf der
AdAstra habe damit aber nichts zu tun. Bank-Chef Dieter Rampl
hatte erklärt, große Beteiligungen wie etwa an der für das
profitable Osteuropa-Geschäft zuständigen Bank Austria
oder dem Online-Broker DAB Bank stünden ebenso wenig
zur Disposition wie die Fondsgesellschaft Activest.