Mit 200 Drogerieprodukten, die Lidl bereits in wenigen Tagen in seine Märkte bringt, startet der Discounter einen Angriff auf Schlecker, Rossmann und DM. Eine Fachzeitung schreibt, dass dafür mit Procter & Gamble und Nestlé schon Lieferverträge unterzeichnet wurden.
Neckarsulm - Der Discounter Lidl will in großem Stil in
das Drogeriewarensortiment einsteigen. Dies berichten die
"Lebensmittel Zeitung" (LZ) und die "Financial Times Deutschland".
Die
"LZ" schreibt: "Mit prominenten Markenartiklern im
Rücken geht Lidl im Drogeriewarensortiment in die Offensive." Von
Mitte Februar an würden die bundesweit 2500 Filialen des Neckarsulmer
Discountriesen sukzessive ihr Angebot von Drogerieartikeln ausbauen.
Eine Sprecherin der Zentrale von Lidl in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) erklärte am Donnerstag auf Anfrage, "zur Sortimentspolitik geben wir aus
Wettbewerbsgründen keine Stellungnahmen ab".
Nach Informationen beider Zeitungen ist die Ausweitung des
Sortiments im Drogeriebereich um rund 200 Markenartikel geplant. Lidl
habe in den vergangenen Monaten Lieferabkommen mit Procter & Gamble
(Pampers) und Nestlé (Alete) geschlossen. Auch mit Beiersdorf (Nivea)
und Henkel (Persil/Schauma) würden Gespräche laufen.
Das Vorhaben von
Lidl soll bereits jetzt für erhebliche Irritationen im Handel - unter
anderem beim schwäbischen Drogerie-Multi Schlecker, bei Rossmann oder
DM gesorgt haben. Die jetzigen Drogerieketten würden eine weitere
Verschärfung des Preiskampfes befürchten, hieß es.
Mit mehr als 5600 Filialen und einem Umsatz von 36
Milliarden Euro ist Lidl nach Aldi der zweitgrößte Discounter im
Land. Bislang bietet Lidl lediglich wenige Drogerieartikel des
täglichen Bedarfs an. Künftig soll dem Bericht nach unter anderem
Babynahrung hinzukommen. Zudem wolle der Discounter frei verkäufliche
Arzneimittel unter der Marke Lidl anbieten.