DaimlerChrysler
Schrempp verspricht "deutliche Fortschritte" bei Mercedes
Nach dem dramatischen Gewinneinbruch bei der Mercedes Car Group hat DaimlerChrysler ein umfassendes Effizienzprogramm für die einstige Vorzeigesparte gestartet. Während dem Sorgenkind Smart ein ganz neues Geschäftsmodell verpasst werden soll, schließt Mercedes-Chef Eckhard Cordes auch einen Personalabbau nicht aus.
Stuttgart - Durch das Programm mit dem Namen "Core" ("Cost down, Revenues up, Execution") wolle die Mercedes Car Group (MCG) ihr Ergebnis um mehr als drei Milliarden Euro verbessern, teilte DaimlerChrysler am Donnerstag mit.
Bis zum Jahr 2007 solle die Sparte MCG, zu der neben Mercedes-Benz und Smart auch Maybach gehört, wieder eine Umsatzrendite von 7 Prozent (2004: 3,3 Prozent) erreichen. Für die defizitäre Marke Smart werde ein Geschäftsmodell erarbeitet, das unter anderem die Verbesserung der Kostenstrukturen und die Steigerung der Produktivität zum Ziel habe.
"Wir werden bei Mercedes-Benz Pkw innerhalb von zwölf Monaten deutliche Fortschritte machen", sagte Konzernchef Jürgen Schrempp bei der Vorlage der Jahreszahlen. "Wir betrachten die gesamte Wertschöpfungskette, um die Organisation noch flexibler und schneller zu machen und die Komplexität zu reduzieren", sagte Schrempp. Der Gewinn der MCG war 2004 um 47 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro eingebrochen.
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Smart-Geländewagen steht auf dem Prüfstand
Die eingeleitete Qualitätsoffensive bei Mercedes zeige bereits eine "signifikante Verbesserung", so Schrempp weiter. Allerdings koste das Serviceprogramm für Fahrzeuge, die bereits verkauft wurden und Mängel haben, kurzfristig Geld. Zum Thema Smart wurde Schrempp sehr deutlich: "Wir sind mit der wirtschaftlichen Entwicklung unzufrieden."
Er kündigte an, dass das Smart-Produktprogramm innerhalb der nächsten zwei Jahre erweitert werde. Ob allerdings der Geländewagen "formore" auf den Markt kommt, ließ er offen. Die Wirtschaftlichkeit des Modells, das in Brasilien gebaut werden soll, stehe auf dem Prüfstand. Dies gelte auch für den geplanten Smart-Start in den USA. Neben der bereits bekannten Vertriebsoffensive würden 2005 weitere Entscheidungen zur Verbesserung der Gesamtsituation bei Smart getroffen.
Personalabbau wird nicht ausgeschlossen
Schrempp beklagte den schwachen Dollar-Kurs, der den Gewinn des Konzerns beeinträchtigt habe. Er räumte allerdings ein, dass "auch ohne den Wechselkurs der Operating Profit der Mercedes Car Group im dritten und vierten Quartal nicht akzeptabel gewesen wäre". Das Unternehmen habe aber ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um sich auf die Dollar-Schwäche einzustellen.
Mercedes-Chef Eckhard Cordes ergänzte, dass DaimlerChrysler aufgrund des neu angekündigten Effizienzsteigerungsprogramms auch einen Personalabbau nicht ausschließen wolle. Es werde die gesamte Wertschöpfungskette untersucht, dazu gehörten auch die Personalkosten, sagte Cordes.