Siemens SBS
IG Metall befürchtet Abbau von 1000 Stellen
Bei Siemens' IT-Dienstleister SBS sollen nach einer Online-Meldung der IG Metall bis zum Herbst tausend weitere Stellen gestrichen werden. Während die Gewerkschaft sich auf Konzerninformationen an die Betriebsräte bezieht, erklärte ein Konzernsprecher lediglich, es gebe "natürlich Gesprächsbedarf" zu dem Thema.
München- Nach Stellenstreichungen in der
Festnetzsparte von Siemens befürchtet die IG Metall
nun den Abbau von weiteren tausend Stellen beim IT-Dienstleister
des Konzerns, SBS.
"Das Management der SBS hat nun die Betriebsräte informiert,
man beabsichtige in Deutschland bis zum 30. September rund 1000
Arbeitsplätze abzubauen", hieß es am Dienstag auf der Website
"Siemens Dialog" der IG Metall. Siemens Business Services (SBS)
gilt seit längerem als eine der Baustellen des Münchener
Technologiekonzerns und leidet vor allem in Deutschland unter
Überkapazitäten.
Im ersten Quartal 2004/05 (zum 31. Dezember) hatte die
Division als einzige von insgesamt 13 Verluste geschrieben.
Bereits vor wenigen Monaten hatte SBS den Wegfall von 600
Stellen bei der Tochter Sinitec angekündigt.
In zweiter Problemsparte werden 1250 Stellen gestrichen
"Es gibt natürlich Gesprächsbedarf", sagte ein Sprecher von
SBS, wollte die Zahl von 1000 gefährdeten Arbeitsplätzen jedoch
nicht bestätigen. Mit der Belegschaft werde seit längerem über
Kapazitätsanpassungen verhandelt, es gehe dabei jedoch nicht um
ein großes Restrukturierungsprogramm.
Ein Teil der diskutierten
Schritte sei bereits beschlossen, aber noch nicht umgesetzt.
Einen Zusammenhang mit dem Amtsantritt von Klaus Kleinfeld als
neuer Siemens-Chef wies der SBS-Sprecher zurück.
Siemens hatte als Reaktion auf Überkapazitäten und schwache
Nachfrage am Freitag die Streichung von etwa 1250 Stellen im
Bereich Festnetzkommunikation - einem Teil der neuen Sparte Com
- angekündigt. Wie Com verfehlt SBS seit Jahren die
Renditevorgaben des Siemens-Managements. Der mittlerweile an die
Aufsichtsratsspitze gewechselte ehemalige Vorstandschef Heinrich
von Pierer hatte Ende letzten Jahres angekündigt, den Druck auf
die Problemsparten zu erhöhen und nur noch begrenzt Geduld
walten zu lassen.