"Aufgebläht mit Akademikern"
Lufthansa siebt 300 Manager aus
Die Lufthansa will die Führung ihrer Cargo-Tochter deutlich ausdünnen. Von den rund 800 Top-Leuten der Lufthansa-Tochter müssten etwa 300 gehen, heißt es in einem Zeitungsbericht. Der Personalvorstand gesteht, man habe in dem Bereich einen unnützen "Think Tank" aufgebaut.
Berlin - Einige der 300 Führungskräfte bei Lufthansa Cargo verlören ganz ihren Job, für möglichst viele solle aber eine Verwendung in anderen Bereichen bei der Lufthansa gefunden werden, schreibt die "Welt".
"Wir haben einen gewaltigen Think Tank aufgebaut, nur ist kein
Kunde bereit, für diese Leistungen etwas zu bezahlen", sagte der für
Personal und Finanzen zuständige Cargo-Vorstand Stephan Gemkow. Zu
den Fehlentscheidungen des Vorstands in der Vergangenheit habe
gehört, die Frankfurter Zentrale mit hoch qualifizierten Akademikern
aufzublähen. Die hätten viel Geld gekostet, aber bis heute gebe es keine
wirkliche Verwendung für sie. So habe man sich ständig mit sich selbst
beschäftigt, statt am Markt zu agieren.
Preisverfall auf internationalen Routen
Laut Gemkow ist die Ertragslage von Lufthansa Cargo völlig
unzureichend. So habe das Unternehmen im Zeitraum Januar bis
September weltweit zwar elf Prozent mehr Fracht im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum befördert, aber dabei nur fünf Millionen Euro als
operatives Ergebnis verbuchen können.
Grund für diese unbefriedigende Ertragslage seien auch der hohe
Kerosinpreis oder das für die Fluglinie ungünstige Währungsverhältnis
zwischen starkem Euro und schwachem Dollar.
Auch der generelle
Preisverfall bei der Luftfracht auf vielen internationalen Routen
spiele eine Rolle. Lufthansa Cargo wolle das Produktspektrum nun auf
wesentliche Aufgaben zurecht stutzen: etwa Expressfracht,
Standardsendungen und Spezialfracht für verderbliche Güter oder Wertobjekte.