Dollarschwäche
Jeder Cent kostet 250 Millionen Euro
Der Absturz des Dollar könnte die knappe Kalkulation von Bundesfinanzminister Hand Eichel endgültig über den Haufen werfen. Nach Berechnungen von Commerzbank und WestLB drohen der Bundesbank hohe Abschreibungen auf ihre Dollarbestände.
Düsseldorf - Bankenvolkswirte erwarten, dass der im Etat 2005 vorgesehene Bundesbankgewinn in Höhe von zwei Milliarden Euro wegen der anhaltenden Euro-Stärke nicht mehr erreicht wird. Die Commerzbank habe in ihrer Prognose für den Haushalt lediglich einen Bundesbankgewinn von einer Milliarde Euro eingestellt, berichtet das "Handelsblatt". Steuerschätzerkreise würden Risiken in ähnlicher Größenordnung sehen. Das Finanzministerium wies die Zahlen als Spekulationen zurück.
Bereits in diesem Jahr sei der Gewinn der Bundesbank geschrumpft, berichtet das Blatt weiter: Infolge hoher Abschreibungen auf Dollarpositionen, die den überwiegenden Teil ihrer Devisenreserven ausmachen, habe die Bundesbank in diesem Frühjahr nur 248 Millionen Euro nach Berlin überwiesen.
Für 2004 könne der Euro-Wechselkurs zum Dollar beim Bundesbankgewinn drastische Korrekturen erzwingen, berichtet die Zeitung weiter. "Jeder Cent, um den der Euro über den Jahresschlusskurs von 2003 von 1,26 Dollar steigt, führt zu einem Abschreibungsbedarf von knapp 250 Millionen Euro", sagte Irgeen Rust, Volkswirtin bei der WestLB.