Der Machtkampf in der baden-württembergischen CDU íst zu Ende: Bei einer Mitgliederbefragung der Partei hat sich Fraktionschef Günther Oettinger überraschend klar gegen seine Herausfordererin Annette Schavan durchgesetzt. Am Freitag will er erklären, wie er sich von Noch-Ministerpräsident Erwin Teufel absetzen möchte.
Stuttgart - Einen Tag nach seinem Sieg bei der CDU-
Mitgliederbefragung will der designierte baden-württembergische
Ministerpräsident Günther Oettinger erste Schwerpunkte für seine
Amtszeit verkünden.
Der 51-Jährige hatte sich mit 60,6 Prozent der Stimmen klar gegen
Kultusministerin Annette Schavan durchgesetzt. Die stellvertretende
CDU-Bundesvorsitzende kam auf 39,4 Prozent. Oettinger wird als
Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2006 seiner Partei am 11.
Dezember vom Landesparteitag in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis)
gewählt. Am 21. April 2005 soll ihn
die Mehrheit aus CDU und FDP im Stuttgarter Landtag zum
Ministerpräsidenten wählen.
Der seit 1991 amtierende Erwin
Teufel - Deutschlands dienstältester Ministerpräsident - hatte
nach einem monatelangen Gerangel um seine Nachfolge seinen
vorzeitigen Rücktritt für den 19. April angekündigt.
Schavan zog ihre Bewerbung um die Spitzenkandidatur
der CDU zurück: "Ich bitte alle, sich geschlossen hinter den
künftigen Spitzenkandidaten und Ministerpräsidenten zu stellen." Auch
Teufel rief die Partei zur Geschlossenheit auf. "Ich werde dazu
Beitragen", sagte der Regierungschef, der als Schavan-Anhänger gilt.
Oettinger sagte, er wolle Schavan als "Ministerin für Kultus, Sport und
Jugend behalten".