KarstadtQuelle Millionenschaden durch Scheinrechnungen
Essen - Der 54-jährige Transportunternehmer soll für nie erbrachte Dienste Rechnungen ausgestellt haben. Vier Karstadt-Mitarbeiter veranlassten den Ermittlern zufolge dann die Überweisungen an ihn und erhielten dafür Geld und Sachzuwendungen.
Nach den bisherigen Berechnungen ist von 1995 bis 2004 ein Schaden von etwa 5,8 Millionen Euro entstanden. Die Konzernleitung hat sich mittlerweile von drei verdächtigen Mitarbeitern getrennt. Auf die Spur des Betrugs kamen die Ermittler durch den Selbstmord eines vierten ehemaligen Karstadt-Angestellten im März.
Hintergrund der Selbsttötung dürfte der Polizei zufolge die am Tag zuvor ausgesprochene Beurlaubung wegen Unregelmäßigkeiten an seinem Arbeitsplatz gewesen sein. Der Mann soll wie die drei anderen Mitarbeiter Schmiergeld von dem Düsseldorfer Unternehmer bekommen haben.
Die Polizei durchsuchte am Donnerstag zehn Wohnungen und Firmenräume in Essen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Köln und Wuppertal und stellte Beweismaterial sicher. Die ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens im Alter von 49, 53 und 57 Jahren sowie der Inhaber des Lufttransportunternehmens seien festgenommen worden und hätten Teilgeständnisse abgelegt, teilte die Polizei mit. Sie sollen am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Ein Karstadt-Sprecher bestätigte, dass es laufende Ermittlungen wegen Betrugsverdachtes gebe. "Diese Dinge werden von Karstadt in vollem Maße unterstützt."