ThyssenKrupp/HDW Geburtsstunde des Werftenriesen
Kiel - Der Industriekonzern ThyssenKrupp in Duisburg/Essen und der US-Investor und HDW-Eigner One Equity Partners (OEP) haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf die Bildung eines deutschen Werftenverbundes geeinigt.
Demnach sollen die ThyssenKrupp-Werften und die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) zu einer neuen Gruppe unter der Führung der ThyssenKrupp Marine Systems AG (so auch der geplante Name für den kompletten Verbund) zusammengeführt werden, teilte ThyssenKrupp am Freitag mit.
Laut Vertrag wird OEP für 100 Prozent der Anteile an der HDW 25 Prozent der Anteile an der ThyssenKrupp Marine Systems AG und 220 Millionen Euro in bar erhalten.
Schwedische und griechische Werften in der Gruppe
Der Betrag soll aus Barmitteln der neuen Werftengruppe finanziert werdden. ThyssenKrupp halte 75 Prozent der Anteile an Thyssenkrupp Marine Systems und übernehme die volle industrielle Führung, hieß es. Der Vertrag sei am Donnerstag unterschrieben worden. Der Zusammenschluss werde nach Zustimmung der Aufsichtsgremien und nach Erhalt der notwendigen Freigaben erfolgen.
ThyssenKrupp-Vorstandsmitglied Klaus Borgschulte, der Vorsitzender der Geschäftsführung der ThyssenKrupp Werften ist, soll an der Spitze der Gesellschaft stehen. Der neue Verbund stehe für ein Umsatzvolumen von rund 2,2 Milliarden Euro und beschäftige derzeit 9300 Mitarbeiter, teilte das Unternehmen mit. Damit ist der Verbund die mit Abstand größte Werftengruppe in Deutschland.
Die neue Unternehmensgruppe umfasse als wesentliche Beteiligungen die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, HDW-Nobiskrug GmbH, Blohm + Voss GmbH und Blohm + Voss Repair GmbH, Nordseewerke GmbH sowie die schwedische Kockums AB und die griechische Hellenic Shipyards SA.
HDW teilte mit, der Vertrag von Vorstandschef Helmut Burmester sei um ein Jahr verlängert worden. Burmester werde den Zusammenschluss begleiten und mit dessen Abschluss sein Amt nieder legen.