Déjà-vu für Manfred Stolpe: Die Lkw-Lobby zweifelt aufgrund von Lieferproblemen an, dass die Maut im Januar 2005 starten kann. Solche Sorgen waren bisher stets begründet. Doch diesmal bekommt Stolpe Unterstützung: "Es wird klappen", verspricht Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke.
Berlin/Bonn - Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, hat Befürchtungen widersprochen, der Start der Maut könnte sich nochmals verzögern. "Wir haben das klare Ziel, das System bis zum 1. Januar 2005 zum Laufen zu bringen. Und es gibt derzeit keine Indikation, dass wir das nicht schaffen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FASZ). Zuletzt war berichtet worden, dass der Einbau der Maut-Erfassungsgeräte in die Lkws nur schleppend vorangehe.
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung, Karlheinz Schmidt, ist beispielsweise äußert skeptisch. So würden die Bordcomputer in den Lkw (Obu's) nur mit einem zusätzlichen Impulsgeber funktionieren, der zurzeit nicht lieferbar sei.
Ein Toll-Collect-Sprecher räumte Lieferschwierigkeiten ein. Allerdings nicht in Bezug auf die Impulsgeber. In den Werkstätten lägen derzeit 100.000 Obus komplett formatiert zum Einbau bereit. Die Reserven reichten aus, um die gesamte Nachfrage bis zum 1. Januar 2005 zu befriedigen.
Pkw-Maut laut Stolpe "nicht zumutbar"
Bislang seien allerdings erst 20.000 Geräte eingebaut, heißt es seitens der Spediteurs-Lobby. seien. Bis zum Jahresende müsste diese Zahl aber auf 500.000 Geräte gesteigert werden, woran Schmidt derzeit nicht glaubt.
Auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) meldete sich zu Wort. Es gebe keine Signale, dass der Mautstart zum 1. Januar nicht klappen könnte. Es gebe keine Lieferengpässen. Den Spediteuren, die nach dem mehrfach verschobenen Maut-Start offenbar wenig Vertrauen in Terminzusagen haben, warf Stolpe zögerliche Vorbereitung auf den Mautstart vor. Gegenüber der "Frankfurter Rundschau" erklärte er zudem, dass es absehbar nicht zu einer Maut für Pkw in Deutschland kommen werde. Begründung: "Wir haben jetzt schon eine hohe Belastung für Pkw-Fahrer."