Die Dresdner Bank steht einem Pressebericht zufolge kurz vor dem Einstieg bei der Deutschen Wertpapierservice Bank. Zuvor hatte der Finanzkonzern dem Spezialinstitut die Abwicklung des Wertpapiergeschäfts übertragen.
Frankfurt - "Über den Preis wird derzeit intensiv verhandelt", sagte Ralf Gissel, Vorstandschef der Deutschen Wertpapierservice Bank (DWP), der "Financial Times Deutschland". Die Dresdner Bank hatte sich erst vor einigen Monaten entschieden, ihre Wertpapierorders von der Spezialbank abwickeln zu lassen.
Im Zuge dessen hat die Tochter des Versicherungskonzerns Allianz auch eine Option für eine Beteiligung an der DWP erhalten. Im laufenden Jahr könnte sie bis zu 10 Prozent kaufen, 2005 noch einmal
bis zu 5 Prozent.
Ein Dresdner-Sprecher bestätigte gegenüber manager-magazin.de die Möglichkeit einer Beteiligung. Verhandlungen mit der DWP wollte er nicht kommentieren.
Die DWP war vor einem knappen Jahr aus der Fusion zweier Wertpapierabwickler von Sparkassen und Genossenschaftsbanken hervorgegangen. Sie führt Wertpapierorders aus, schreibt Dividendenerträge gut und fungiert als Depotbank.
Auslagerungen bei der "Neuen Dresdner"
Im Zuge des Sparprogramms "Neue Dresdner" trennt sich die Dresdner Bank derzeit von zahlreichen technischen Aufgaben. Bereits im vergangenen Jahr übernahm die Postbank den Zahlungsverkehr. Die Wertpapierverwahrung hat Bank-Chef Norbert Walter an die Deutsche Bank abgegeben. Die IT ist im Dienstleister Agis aufgegangen, der zum Mutterkonzern Allianz gehört.
Auch die Auslagerung des Wertpapiergeschäfts gehört zum Sparprogramm. Eine unternehmerische Beteiligung an der DWP würde der Dresdner Bank dabei mehr Einfluss auf den Partner zusichern.
Die DWP hat nach Angabe der "FTD" ein Eigenkapital von 154 Millionen Euro. Der Preis für einen Anteil von 15 Prozent dürfte damit bei einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag liegen.