Der miese Pkw-Absatz zwingt Volkswagen dazu, die Werksferien zu verlängern. Anders sieht es in der Transporter-Sparte aus: Dort ist die Nachfrage ungebrochen. Ein schwacher Trost, denn insgesamt bietet der deutsche Automarkt derzeit ein desolates Bild.
Hannover/Wolfsburg - Ungeachtet des eher schleppenden Absatzes bei den Personenwagen ist die Nachfrage nach VW-Bussen und dem großen Transporter von Volkswagen teilweise kräftig gestiegen. Ein Sprecher von Volkswagen-Nutzfahrzeuge berichtete am Donnerstag in Hannover auf Anfrage von "deutlichen Auftragszuwächsen".
Genaue Zahlen nannte er nicht. In einigen Bereichen handele es sich aber um zweistellige Werte. Man werde deshalb auch die verlängerten Werksferien des Konzerns nicht mitmachen.
Wie der Konzern am Mittwoch mitgeteilt hatte, wird Volkswagen wegen des weithin schwachen Automarktes in Europa seine Werksferien im Sommer von drei auf vier Wochen verlängern. In Wolfsburg wird die zusätzliche Woche vor die regulären Werksferien gelegt, die damit vom 12. Juli bis zum 6. August dauern.
Kein Aufschwung am Automarkt
Die Lage am deutschen Automarkt bleibt insgesamt düster. Der lang ersehnte Aufschwung ist nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" bereits wieder gestoppt.
Nach vergleichsweise guten Verkaufszahlen im März und April hat der Mai demnach wieder einen deutlichen Rückgang gebracht. Wie das Blatt unter Berufung auf Branchenkreise schreibt, sank die Zahl der Neuzulassungen im vergangenen Monat gegenüber Mai 2003 um fünf Prozent auf rund 290.000 Fahrzeuge. Bereinigt um einen Werktag, habe das Minus noch ein Prozent betragen.
Nach einem drastischen Rückgang der Neuzulassungen im Januar (minus 12 Prozent) und im Februar (minus 2 Prozent) hatten die Monate März und April bei den Auto-Bauern die Hoffnung geschürt, dass der deutsche Automarkt seine Talsohle durchschritten hat.