Trotz der Finanzkrise will Mitsubishi Motors an der Beteiligung am Lkw-Bauer Fuso festhalten. Der angeschlagene Autokonzern dementiert damit entsprechende Presseberichte über einen möglichen Verkauf.
Tokio - Wie Mitsubishi Motors am Mittwoch mitteilte, gibt es keine Pläne, den verbliebenen 20-Prozent-Anteil an Fuso an die Mitsubishi Corp. zu verkaufen. Die japanische Tageszeitung "Nihon Keizai" hatte zuvor berichtet, dass Mitsubishi Motors im Geschäftsjahr 2004/2005 seine Beteiligung für 50 Milliarden Yen (390 Millionen Euro) an die Mitsubishi Corp. veräußern wolle.
Mitsubishi Motors steckt tief in der Krise. Beobachter sehen den Grund in hohen Verlusten von Mitsubishi in den USA. Das Minus war in den Vereinigten Staaten durch eine laxe Vergabe von Krediten entstanden, die in vielen Fällen nicht zurückgezahlt werden konnten. Der Konzern rechnet für 2003 mit einem operativen Verlust von 770 Millionen Euro.
Derzeit wird ein Sanierungskonzept für den defizitären Autokonzern erarbeitet. Medienberichten zufolge plant Mehrheitseigner DaimlerChrysler eine milliardenschwere Kapitalspritze. Der Sanierungsplan soll auf der Mitsubishi-Hauptversammlung am 30. April vorgestellt werden.
Fuso gilt als Ertragsperle
Seit dem 1. April kontrollieren die Stuttgarter 65 Prozent der Fuso-Anteile. Unter anderem hat DaimlerChrysler 22 Prozent der Fuso-Aktien von Mitsubishi Motors übernommen. Damit bleiben Mitsubishi Motors nur noch 20 Prozent an dem Lkw-Bauer.
Fuso gilt als Ertragsperle. 2003 erreichte das Unternehmen ein operatives Ergebnis von 855 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 343 Millionen Euro verbucht wurde.
Zuletzt allerdings geriet das Unternehmen auf Grund von Qualitätsmängeln in die Schlagzeilen. Nach Presseberichten hat es in den vergangenen Jahren 50 Unfälle mit Fuso-Fahrzeugen gegeben, bei einem Unglück kam eine Frau ums Leben. Fuso-Chef Takashi Usami legte deswegen jüngst sein Amt nieder.