Potenzmittel Viagra ist nur dritte Wahl
Die Marke Viagra hat sich als Synonym für Potenzpillen wohl durchgesetzt. In der medizinischen Praxis allerdings ist das Produkt des Pharmagiganten Pfizer offenbar nicht ganz so erfolgreich.
London - Die Potenzpille Viagra ist nach Informationen der "Financial Times" bei der ersten unabhängigen Vergleichsstudie mit zwei neuen Konkurrenzprodukten nur auf Rang drei gelandet.
Testsieger der Untersuchung des Bonner Professors Hartmut Porst sei die Pille Cialis von Eli Lilly gewesen, schreibt die Zeitung am Montag unter Berufung auf die Studie, die in dieser Woche während des Treffens "European Society of Sexual Medicine" veröffentlicht werden soll. Levitra, das von GlaxoSmithKline und Bayer vermarktete Medikament, belegte Platz zwei.
An der Studie haben 150 Männer teilgenommen. Die Probanden nahmen jedes der drei Medikamente mindestens sechsmal ein. Cialis machte das Rennen, weil die Erektion nach der Einnahme am längsten anhielt. Auch seien die Nebenwirkungen bei bei dem Eli-Lilly-Produkt am geringsten.
Der Viagra-Hersteller Pfizer zweifelte gegenüber der "FT" die wissenschaftliche Seriosität der Studie an. Die Amerikaner hatten Viagra 1998 eingeführt. Das Medikament gehörte im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar zu den meist verkauften Medikamenten des weltgrößten Pharmakonzerns.
Laut Pfizer hätten bei der Studie des Bonner Professors sowohl der Arzt als auch der Patient gewusst, welches Produkt er gerade testet. Das US-Unternehmen will ebenfalls in dieser Woche eine Studie vorstellen, bei welcher sein Produkt Viagra am besten abschneidet.