Der angeschlagene Energiekonzern will sich offenbar nicht mehr nur von Randbeteiligungen trennen, nun könnte auch das Kerngeschäft betroffen sein. Vor allem ostdeutsche Beteiligungen will EnBW offenbar versilbern.
Karlsruhe - Die Energie Baden-Württemberg AG, (EnBW) will sich offenbar zu größeren Teil aus Ostdeutschland zurückziehen. Der Konzern sucht nach Informationen des "Handelsblattes" Käufer für verschiedene ostdeutsche Beteiligungen.
Verkauft werden soll demnach unter anderm der 50,3 Prozent-Anteil am Regionalversorger Esag Energieversorgung Sachsen Ost AG.
Am Dienstag hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, dass an der Esag die Vattenfall Europe AG interessiert sein dürfte. Vattenfall hält bereits 29 Prozent der Anteile. Die restlichen Anteile gehören sächsischen Kommunen. Die Esag hat rund 408.000 Kunden. Ihr Umsatz betrug im vergangenen Jahr 556 Millionen Euro.
EnBW ist darüberhinaus in Ostdeutschland noch an den Stadtwerken Dresden, Meißen, Elbtal und Zittau beteiligt, ebenso an den Energie- und Wasserwerken Bautzen sowie an der Gasversorgung Sachsen Ost.
Ziel der Verkäufe ist es, den Konzern wieder in die Gewinnzone zu führen. Im ersten Halbjahr 2003 machte das Energie-Unternehmen einen Verlust vor Steuern von 927,3 Millionen Euro. Konzern-Chef Utz Claassen hatte schon vor einigen Monaten angekündigt die Zahl der Beteiligungen stark zu senken. Mit Verkäufen ostdeutscher Beteiligungen wäre das Kerngeschäft betroffen. EnBW lehnte eine Stellungnahme ab. "Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren", sagte ein Sprecher des Unternehmens.